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Nach den Daten des britischen Forscherteams gab es mehrere ungewöhnliche Wärmeintervalle im frühen Mittelalter, die jetzige Periode aber sei exzeptionell.

Foto: APA/EPA/ Young
Washington - Seit mindestens 1.200 Jahren hat es keine derartig lange und weit verbreitete Warmperiode gegeben wie die von der Mitte des 20. Jahrhunderts an. Das berichten britische Forscher im Fachblatt "Science" (Bd. 311, S. 841) vom Donnerstag.

Die Untersuchung widerspricht der Ansicht einiger Fachleute, dass es sich bei der derzeitigen globalen Erwärmung um eine natürliche Klimaschwankung handeln könnte. Timothy Osborn und Keith Briffa von der University of East Anglia (Norwich/Großbritannien) hatten die Temperaturen von 14 Standorten auf der Nordhalbkugel seit dem Jahr 800 rekonstruiert.

Natürliche Klimaarchive

Da es keine exakten Klima-Aufzeichnungen aus dem Mittelalter gibt, greifen die Forscher auf "Klimaarchive" zurück: Sie analysieren Baumringe, Eisbohrkerne oder fossile Muschelschalen. Anhand bestimmter Veränderungen - etwa der Dicke der Jahresringe oder des Verhältnisses bestimmter Moleküle - ziehen sie dann Rückschlüsse auf die Temperatur. Nach den Daten des britischen Teams gab es mehrere ungewöhnliche Wärmeintervalle im frühen Mittelalter, zwischen 890 und 1170. Besondere Kältezeiten folgten zwischen 1580 und 1850. Damit bestätigten die Wissenschafter die gängige Annahme, dass es im Mittelalter eine Warmperiode gegeben hat und eine "Kleine Eiszeit" von Mitte des 16. bis ins 19. Jahrhundert hinein.

Die am längsten andauernde und geographisch am weitesten verbreitetste Erwärmung habe es aber im 20. Jahrhundert gegeben. Gegen Ende des Untersuchungszeitraums, in den frühen neunziger Jahren, zeigten 70 Prozent der ausgewerteten Daten eine Temperaturerhöhung an. (APA/dpa)