Wirbel herbeigeschrieben
Erst in der vergangenen Woche ist es dann auch in Ägypten zu Demonstrationen gekommen. Auf Grund dieser verzögerten Aufregung wirft "Sandmonkey" aus Kairo in seinem Blog den Medien in islamischen Ländern vor, den Wirbel herbeigeschrieben zu haben, weil die jeweiligen Regierungen davon profitierten. Die saudische Königsfamilie hätte damit von der Empörung nach den Toten bei der Hadsch-Massenpanik in Mekka abgelenkt, die syrische Regierung von den Ermittlungen um den Hariri-Mord, die jordanische von Mindestlöhnen und die ägyptische Regierung von den neuen Justiz- und Sozialreformen.
Gegenüber derStandard.at beschreibt Blogger "Sandmonkey" die ägyptische Zeitung als relativ neu. Da sie aber vom prominenten ägyptischen Journalisten Adel Hamoudah gemacht wird, habe sie bereits einen hohen Bekanntheitsgrad.
"Alle Zeitungen haben Karikaturen abgedruckt"
Auf Nachfrage des STANDARD bestätigte "Al Fager" in Kairo die Karikaturen abgedruckt zu ha ben. Man wisse aber nicht ge nau wann, dies geschehen sei, sagte eine Mitarbeiterin: "Alle ägyptische Zeitungen haben von islamischen Websites solche Karikaturen abgedruckt." Die Zeitung wollte keine weiteren Auskünfte über die Sache erteilten. In der Zeitung war unter den Karikaturen zu lesen: "Vor Ende der ersten Woche des Ramadan war in der dänischen Zeitung 'Jyllands-Posten' zur Lektüre der Muslime eine rassistische Bombe spezieller Art in Form von Karikaturen. Eine karikaturistische Bombe bestehend aus zwölf Bildern, die die Person des Propheten verkörpern, dargestellt von Zeichnern der Zeitung."
Aus dem Netz genommen
Die Version jener "Al Fager"-Ausgabe, in der die Karikaturen zu sehen waren, wurde kurz nach dem Anruf des STANDARD am Donnerstagnachmittag aus dem Archiv der "Al Fager"-Webpage genommen.