Michael Ramprechts Vertrag bei der Bundesbeschaffung läuft aus.

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Wien – Kurz vor der Wahl stehen noch einige wichtige Vertragsverlängerungen von Vorstandspositionen im Bundesbereich an. Neben der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), der Straßenbaufirma Asfinag ist das auch bei der Bundesbeschaffungsgesellschaft (BBG) der Fall, die die dem Finanzministerium untersteht. Ähnlich wie bei der BIG wird auch bei der BBG nur einer der beiden Chefs einen neuen Vertrag bekommen. Die Verträge von Andreas Nemec und Michael Ramprecht laufen zur Jahresmitte aus.

Nachfolge-Kandidaten

Ramprecht soll keinen neuen Vertrag bekommen. Als potenzielle Nachfolger werden Hannes Hofer, derzeit stellvertretender Kabinettchef bei Finanzminister Karl Heinz Grasser und die Rechtsanwältin Katrin Hornbanger genannt. Die Kärntner Juristin gilt auch als Favoritin für den Chefposten in der Finanzprokuratur. Konkurrenten vermuten, weil sie über gute Kontakte zu Finanzminister Grasser verfügt. Sie ging mit ihm zur Schule.

Der Kärntner Ramprecht hat es sich in der Vergangenheit mit so manchen verscherzt. Im Jahr 2000 holte ihm Grasser vom Klagenfurter FP-geführten Finanzreferat nach Wien in sein Ministerium. Davor war der studierte Maschinenbauer bei Philips in Wien, bei Haselsteiners Ilbau in Spital, bei der Baufirma Mayreder (Alpine) und später bei Banner Batterien. Ins Gerede kam Ramprecht als er für einen Wohnungsverkauf Provision kassierte, ohne dafür eine Maklerkonzession zu haben. Er rechtfertige sich damit, stellvertretend für seine Frau, die Maklerin ist, gehandelt zu haben. Misslungen ist auch der Versuch der BBG, alle Bücher des Bundes zentral über Morawa einzukaufen.

Gute Chancen für Nemec

Der Geschäftsführer Nummer zwei der Bundesbeschaffungsgesellschaft, Andreas Nemec, hat gute Chancen wiederbestellt zu werden. Nemec, verheiratet mit der Kommunikationschefin von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, kam von der Vending-Holding, einer Tochterfirma von Leipnik Lundenburger (Raiffeisen).

Bei der Asfinag laufen im September die Verträge der beiden amtierenden Vorstände Christian Trattner und Franz Lückler aus. Interessenten können sich bis 7. März bewerben. Wahrscheinlich werden beide Vorstände wieder bestellt. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.2.2006)