"In den Vereinigten Staaten, einer Bastion von Konsumentenmacht, ist es verwunderlich, dass viele Konsumenten der Biotechnologie überraschend gelassen gegenüberstehen und relativ wenig dazu getan haben, den Fluss von GVO in ihre Märkte aufzuhalten", schreibt Patricia L. Maclachlan von der University of Texas in Austin.
Kennzeichnung
Obwohl viele Konsumenten über die Tendenz der zuständigen Regierungsorganisationen, ihre Entscheidung über die Sicherheit von Nahrungsmitteln auf den Daten der Hersteller zu basieren, beunruhigt sind, stelle sich immer wieder die Frage, warum US-Konsumentenorganisationen so weit hinter ihren EU-Pendants zurückgeblieben sind, insbesondere was die Forderung strikterer Kriterien und besserer Aufschriften betrifft.
Ein 2003 von dem erfolglosen demokratischen Präsidentschaftskandidaten Dennis Kucinich eingebrachtes Gesetz, das die detaillierte Beschriftung von GVO fordert, verlief von der Öffentlichkeit ungehört im Sand. Kucinich will das Gesetz immer wieder einbringen und wird dabei von einer politischen Aktionsgruppe unterstützt (siehe Webtipp).
Es stimmt zwar, dass nicht nur Randgruppen, sondern auch eine Reihe von in den USA prominenten NGOs, darunter der Sierra Club und Greenpeace, heftig die Trommel gegen GVO rühren, aber bisher haben sie bei der Bevölkerung kein wirkliches Echo gefunden, wenigstens nicht seit dem 11. September 2001. "Man darf nicht vergessen", sagt Davis, die ihre Nahrungsmitteleinkäufe kritisch und unter sorgfältigem Prüfen von Aufschriften tätigt, im Gespräch mit dem STANDARD, "dass die Amerikaner seit 9/11 mit ihrer nationalen Sicherheit beschäftigt sind und mit sonst nichts. Und unsere Regierung hat ihre Fähigkeit, die Amerikaner abzulenken, ausgenutzt, um riesige Brocken ihrer eigenen Programme durchzusetzen."
Politmotive