Washington/New York - Das auch für Menschen gefährliche
Vogelgrippevirus hat sich in zahlreiche regionale Varianten
entwickelt. Diese Vielzahl der H5N1-Untertypen mache es der
internationalen Gemeinschaft schwer, geeignete Vorsichtsmaßnahmen
gegen eine mögliche Pandemie zu treffen, schreibt ein internationales
Team in der aktuellen Ausgabe des Fachblattes "Proceedings of the
National Academy of Sciences".
Erstmal wurden die Viren 1996 im Süden Chinas isoliert. Robert
Webster vom St. Jude Children's Research Hospital in Memphis und
Kollegen in China, Vietnam, Malaysia und Indonesien hatten unter
anderem das Erbgut verschiedener Virenvarianten untersucht. Bisher
könne niemand voraussagen, welcher der Subtypen sich einmal zu einer
globalen Bedrohung für Millionen von Menschen entwickeln könnte,
schreibt das Team.
Die Studie lässt auch Schlüsse über die Verbreitungswege des Virus
zu. Zugvögel können den Vogelgrippeerreger demnach zwar über weite
Strecken tragen und haben den Forschern zufolge bereits zu
Infektionen in China, Tibet, Kasachstan, der Mongolei, Sibirien, der
Türkei, Kroatien und Rumänien geführt. Dennoch ist die Übertragung
des Virus in heimischem Federvieh der Hauptgrund für die Entwicklung
der regionalen Subtypen. Damit erhöhe sich die Gefahr einer schwer
kontrollierbaren Pandemie, schreiben die Autoren. (APA/dpa)