Wien – Mit der geplanten Kompetenzerweiterung steht auch eine Neubesetzung des Aufsichtsrats der "zentralen Einkaufsfirma" der Republik Österreich, der Bundesbeschaffung GmbH (BBG) an. Als aussichtsreicher Kandidat für deren Präsidentensessel gilt in Regierungskreisen nach wie vor Ex-Siemens-Generaldirektor Albert Hochleitner.

Der winkt zwar ab, als echtes Hindernis für die Nachfolge des derzeitigen BBG-Präsidenten Michael Gröller (Ex-Vorstandschef Mayr-Melnhof) wird dies jedoch nicht gewertet. Eine Alternative wäre Agrana-Chef Johann Marihart, er gilt in ÖVP-Kreisen als verlässlicher Mann für alle Fälle.

Allerdings sind die Herren viel beschäftigt: Hochleitner übt neben seiner Funktion als Vorstand der Ephesos-Privatstiftung neun Aufsichtsratsfunktionen aus – von AT&S bis VAI Industrieanlagenbau – und ist Präsident Wiener Industriellenvereinigung. Außerdem, argwöhnen Kritiker beim Koalitionspartner BZÖ, sei Siemens einer der großen Auftragnehmer der Bundesbeschaffungsagentur. Das sei mit Hochleitners Funktion als Siemens-Aufsichtsrat nicht kompatibel. (ung, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4./5.2.2006)