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In der Verstaatlichtenholding ÖIAG stehen heute, Montag, wichtige formelle Beschlüsse zum Post-Börsegang an.

Foto: Reuters
Wien - Die Protestkundegebung der Postler am Montag gegen den bevorstehenden Börsegang "ihres" Unternehmens ist am Vormittag um 10.30 Uhr zu Ende gegangen. "Wir kommen wieder", kündigte ein Post-Gewerkschafter am Schluss der eineinhalbstündigen Veranstaltung vor dem ÖIAG-Gebäude an.

Verkehrsbehinderungen blieben aus

Nach Angaben der Polizei haben 200 bis 250 Personen an der gewerkschaftlich organisierten Demonstration teilgenommen. Ursprünglich waren 500 Teilnehmer erwartet worden. Zu Verkehrsbehinderungen ist es nicht gekommen. Während der Protestkundgebung wurde mit Leuchtkerzen, die grelle Rottöne versprühten, und Trillerpfeifen optisch und akustisch Stimmung gegen die schon jetzt geplante Post-Teilprivatisierung gemacht.

Auf Transparenten war zu lesen: "Ausverkauf - Nicht mit uns", "ÖIAG = Österreichische Industrie-Ausverkaufs-Gesellschaft" oder "Geht's der Wirtschaft gut, geht's den Menschen gut".

Finanzminister Karl-Heinz Grasser wurde von den Post-Gewerkschaftern zum Buh-Mann erklärt. Mehrere aufgestellte Plakate zeigten das Konterfei Grassers mit einer Swarovski-Krone und der Aufschrift "Mir ist die Post egal".

An Passanten wurden ÖGB-Flugblätter verteilt - mit dem Text "Nein zum Börsegang! Die Post als wichtiger Dienstleister für unsere Bevölkerung und Partner für unsere Wirtschaft darf nicht dem Kapitalmarkt geopfert werden. Wir wollen Qualität und Service für die Bevölkerung sichern."

Gewerkschaft kündigt Ausdehnung der Proteste an

Die Post-Gewerkschaft droht mit einer Ausdehnung der Proteste gegen der Börsegang der Post AG im heurigen Frühjahr. "Wir haben die Maßnahmenpalette noch nicht ausgeschöpft", so Sprecher Martin Palensky Montagnachmittag auf APA-Anfrage. Konkrete weitere Schritte wollte er aber nicht nennen.

Dass an den beiden bisherigen Protestmaßnahmen insgesamt nur rund 800 Postler teilgenommen haben, sieht Palensky nicht als Problem. Dies liege daran, dass die Post-Führung an den Protesttagen keine Urlaube genehmigt habe und das Post-Management Druck auf die Mitarbeiter ausübe. "Wenn die Menschen nicht zu uns kommen können, werden wir zu ihnen kommen", so Palensky.

Mainoni sieht mangelnde Unterstützung

Forschungs-Staatssekretär Eduard Mainoni sieht hingegen eine mangelnde Unterstützung der Basis für die Proteste der Belegschaftsvertreter. Er spricht von einer "mäßigen Teilnahme". Mainoni sagte den Post-Mitarbeitern zu, dass ihre Arbeitsplätze auch künftig gesichert sind. Eine Jobgarantie hat die Regierung aber bis jetzt abgelehnt.

"Der Staat wird auch in Zukunft für eine solide finanzielle Grundlage bei der Post AG sorgen und die Interessen der Konsumenten vertreten. Privates Kapital wird aber darüber hinaus innovatives Unternehmertum einbringen und die Post noch zukunftsorientierter machen" betonte der für die Post zuständige Staatssekretär. (APA)