Protestmarsch
Später empfing Chavez Globalisierungskritiker im Hauptquartier der venezolanischen Armee. Das Weltsozialforum in Caracas hatte am 24. Jänner mit einem großen Protestmarsch begonnen, mit dem auch gegen weltweite Rüstung und Militarisierung protestiert wurde. Rund 70.000 Aktivisten waren in die venezolanische Hauptstadt gekommen.
In diesem Jahr findet das Weltsozialforum, das sich als Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftsforum in Davos versteht, erstmals an mehreren Orten statt. Anfang Jänner gab es bereits eine erste Veranstaltung in der malischen Hauptstadt Bamako. Im März soll eine dritte Zusammenkunft in der pakistanischen Metropole Karachi stattfinden. Vor allem Aktivisten aus Nord- und Südamerika waren nach Caracas gekommen, um dort über Globalisierung, Armut und Krieg zu debattieren. Der für seine äußerst kritische Haltung gegenüber den USA bekannte venezolanische Präsident Chavez wurde bei der Veranstaltung wie ein Popstar gefeiert. Zahlreiche Teilnehmer kritisierten aber auch, Chavez habe die Veranstaltung für seine Zwecke instrumentalisiert. Auch die starke Präsenz der kubanischen Regierung bei dem Weltsozialforum stieß bei vielen Teilnehmern auf Ablehnung.
Weltweite Proteste beschlossen
Zum Abschluss des Weltsozialforums in Venezuela wurden zudem weltweite Protestaktionen gegen Kriege und "Imperialismus" vereinbart. Wie die Organisatoren nach der Abschlussveranstaltung am Sonntag in Caracas bekanntgaben, wurde unter anderem für den 18. März zu einem weltweiten Aktionstag gegen Krieg und Militarisierung aufgerufen. Bei den Protesten sollten in erster Linie der Krieg im Irak, aber auch der UNO-Einsatz in Haiti und die Beschlüsse der Welthandelsorganisation im Dezember in Hongkong kritisiert werden, hieß es.