EU-Sonderministerrat
Aufgeschreckt durch Lieferausfälle von Gas aus Russland Anfang dieses Jahres gibt es nun aber erste energiepolitische Initiativen auf europäischer Ebene. Für 14. März hat die österreichische EU-Ratspräsidentschaft eine Sondersitzung der Energieminister in Brüssel einberufen.
EU-Energiekommissar Andris Piebalgs wird bei dem Treffen ein Grünbuch der Kommission für eine "Neue Europäische Energiepolitik" vorlegen. Die EU-Staaten müssten "gemeinsam gegenüber den großen Energielieferanten Opec und Russland auftreten", sagte Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, derzeit auch Chef der EU-Energieminister.
Die Berater von A.T. Kearney jedenfalls empfehlen die Forcierung von Alternativenergien und eine Diversifizierung der Gasbezüge. Dazu gehören der von der OMV vorangetriebene Bau der "Nabucco"-Pipeline zur Versorgung Westeuropas mit iranischem Erdgas sowie Investitionen in die Flüssiggas-Infrastruktur. Auf Atomkraft könne zumindest die nächsten 20 Jahre nicht verzichtet werden.
Stromerzeugung mit Gas wird sich vervierfachen
Der Gasverbrauch in Europa werde vor allem durch den steigenden Strombedarf getrieben, der immer öfter über Gaskraftwerke gestillt wird. Nach Berechnungen von Haslauer wird sich die Stromerzeugung der EU-25 bis 2030 auf 4800 Mrd. Kilowattstunden erhöhen (siehe Grafik), wobei sich der Einsatz von Gas im Vergleich zu heute fast vervierfachen wird.