Die Modeszene blickt von diesem Freitag an bis zum 31. Jänner gespannt nach Berlin, wo Messen wie "Bread and Butter", "Berlin Fashion Week" und "EuroFashion Week" die Trends für Herbst und Winter 2006/07 vorstellen. Im Mittelpunkt stehen auch in diesem Jahr Jeans und Streetwear, glaubt Klaus Metz von der Berliner Modeschule Esmod.

"Allerdings nicht mit Pailletten und Nieten wie bisher, sondern eher mit ausgefallenen Applikationen." So seien Kunden heutzutage bereit, für eine Jeans bis zu 250 Euro auf den Tisch zu legen, wovon die meisten Designer vor fünf Jahren nicht zu träumen gewagt hätten.

2006 sei die Jeans ein "Luxus-Produkt" - schick, elegant und vor allem teuer. "Seien wir doch ehrlich, es gibt heutzutage niemanden mehr, der wirklich eine Jeans braucht", sagt Metz. Als Prestigeobjekt gehe veredeltes Denim jedoch allemal durch. Die Berliner Modemessen richten sich ausschließlich an Fachleute und warten in diesem Jahr mit strukturellen Veränderungen auf. Unter dem Namen "Berlin Fashion Week" haben sich erstmals drei Berliner Modemessen zusammen geschlossen. Neben der "Premium" und "B-in-Berlin", ist die "5th Floor" neu hinzugekommen. Sie zeigt ausschließlich Oberbekleidung für Damen und bildet somit das Pendant zur "B-in-Berlin" mit dem Fokus auf Männermode.

Die "Bread and Butter" von Freitag bis Sonntag (27.-29.1.) eröffnet den Modemarathon. Außer in Berlin gibt es die Messe seit Juli 2005 auch in Barcelona, "um uns stärker international auszurichten", sagt Geschäftsführer Karl-Heinz Müller. Die "Bread and Butter" zeigt vorwiegend Denim mit bekannten Marken wie G-Star und Replay, aber auch Edel-Sportbekleidung und Streetwear. Der Name der Messe sei laut Müller beim Frühstück entstanden. "Zum guten Essen braucht man eigentlich nur ein gutes Brot und frische Butter." Demnach seien bei seiner Messe "wirklich nur die wichtigsten Marken vertreten".

Die "Berlin Fashion Week" stellt dann von Sonntag (29.1.) bis Dienstag (31.1.) weitere Trends bei Sportbekleidung und Jeanskreationen vor. Zeitgleich lädt die "EuroFashion Week" ins SonyCenter am Potsdamer Platz. Geschäftsführer Helmut Lang hat für seine internationale Designer-Ausstellung "Power of Design" kreative Köpfe aus der ganzen Welt eingeladen, um den Besuchern die neuesten Kollektionen vorzustellen. Die "unentdeckten Talente" kämen unter anderem aus Moskau, Rom und Malta. Ein Schwerpunkt liege in diesem Jahr auf dem neuen EU-Land Polen, weil dort Lang zufolge "viel Spannendes passiert, wovon wir nichts mitbekommen". Auch der Shooting-Star des Jahres 2005, Ewa Minge, ist auf der "EuroFashion Week" in Berlin mit dabei.(apa)