Überraschenderweise hat ein Formel-1-Rennwagen einen erstaunlich schlechten Luftwiderstandsbeiwert, der bekanntlich cw-Wert genannt wird. Er liegt sogar nahe am maximal möglichen Luftwiderstandsbeiwert, bei knapp 1,2 – wohingegen ein moderner Pkw bei ungefähr 0,3 liegt.

Bei näherer Betrachtung ist der Unterschied dann recht klar nachzuvollziehen. Formel-1-Autos sind in der Lage, extreme Kurvengeschwindigkeiten zu fahren, weil sie durch ihre Flügel vom Wind fest auf den Boden gepresst werden. Renault etwa spricht von einer Tonne, um die ein Rennwagen bei hohen Geschwindigkeiten schwerer wird, während ein normaler Pkw eher abhebt, also mit zunehmender Geschwindigkeit bis rund 200 kg leichter wird. Zum Vergleich: Sogar ein Würfel ist mit einem cw-Wert von 1,05 besser als ein sozusagen schnittiger Formel-1-Wagen.

Tropfen ideal

Noch in den 80er-Jahren lag der cw-Wert eines Pkw ungefähr auf gleichem Niveau wie die Halbkugel (0,42). Das luftwiderstandtechnische Optimum weist der Tropfen auf mit cw 0,04. Was aber niemals vergessen werden darf: Der cw-Wert ist ein Koeffizient, der die Oberflächeneigenschaften beschreibt. Um den wahren Luftwiderstand zu erhalten, muss er noch mit der Querschnittsfläche des Körpers multipliziert werden.

In der Natur gibt es übrigens viele Beispiele für besonders windschlüpfige Lebewesen, so etwa den Kofferfisch, den sich Mercedes zum Vorbild für eine Fahrzeugstudie genommen hat. Dieser Fisch hat einen cw-Wert von 0,06, ist also schon ziemlich nahe an der Tropfenform. Angelehnt an dessen Aussehen, hat man ein relativ alltagstaugliches und geräumiges Auto entwickelt mit cw-Wert 0,19. (rs, 27.1.2006)