Santiago de Chile - In Chile ist die bisher längste Haftstrafe wegen Verletzungen der Menschenrechte während der Diktatur des Generals Augusto Pinochet (1973-1990) verhängt worden. Der Richter Alejandro Solis verurteilte am Donnerstag in Santiago de Chile den pensionierten Offizier Hugo Alberto Guerra Jorquera zu 18 Jahren Freiheitsentzug. Der frühere Oberstleutnant wurde laut Medienberichte in elf Fällen von Entführungen von Dissidenten für schuldig befunden.

In allen Fällen handelte es sich bei den Opfern um Bauern, die am 10. Oktober 1973 spurlos "verschwanden". Die Landwirte waren alle mutmaßliche Anhänger der oppositionellen Bewegung "Unidad Popular" (UP) in Liquine, einer Anden-Gemeinde im Süden Chiles. Guerra Jorqueira muss den Hinterbliebenen der Opfer eine Entschädigung von insgesamt 250 Millionen Pesos (umgerechnet etwa 390.000 Euro) zahlen.

Pinochet regierte Chile nach einem Militärputsch von 1973 bis 1990. Während seiner Diktatur wurden rund 3000 Menschen ermordet. (APA/dpa)