Die beiden Panzernashörner, die im Unterschied zum afrikanischen Rhinozeros nur ein Horn haben, leben derzeit im Chitwan Nationalpark in Nepal, sind Waisen und in menschlicher Obhut aufgewachsen. Eine Integration in die Nashornpopulation des Nationalparks scheiterte. "Junge" bedeutet übrigens in der Landessprache so etwas wie "stark" oder "kräftig".
Bei einem Besuch in Nepal vor fünf Jahren hatte der Schönbrunner Tierpark-Direktor Helmut Pechlaner, der mit Jahresende in Pension geht, seinen Wunsch deponiert, zwei Waisen aus der Auffangstation im Orphan Wildlife Care Center übernehmen zu wollen. "Und das, obwohl ich immer der Meinung war, dass es für Nashörner in Schönbrunn keinen Platz gibt", zeigte sich Pechlaner am Dienstag in dieser Frage geläutert.
Geschenk des nepalesischen Königs
Alle nötigen Papiere zur Überstellung nach Österreich liegen bereits vor. Die beiden Tiere, die eine Lebenserwartung von rund 40 Jahren haben, sind ein Geschenk des nepalesischen Königs an die Republik Österreich. Was formell noch fehlt, ist das endgültige Okay der Regierung Nepals und die Organisation des schwierigen Transports.
Pechlaner: "Nepals Hauptstadt Katmandu kann im Moment von Linienfrachtflugzeugen nicht angeflogen werden. Außerdem ist es auf Grund der schwierigen geographischen Lage fast unmöglich, mit voll getankten Maschinen wegzufliegen." Eine derzeit diskutierte Variante ist, die Nashörner mit einer "Herkules"-Transportmaschine des österreichischen Bundesheeres auszufliegen.