Loewe hatte vor Jahren den Trend zu Flachbildschirm-Fernsehern verschlafen und war vom Preisverfall für Röhrengeräte voll getroffen worden.

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München - Der deutsche Fernsehgerätehersteller Loewe AG hat nach zwei Krisenjahren und einer aufwändigen Sanierung 2005 im operativen Geschäft wieder die Gewinnschwelle erreicht. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei wie angekündigt ein Gewinn von rund zwei Mio. Euro verbucht worden, teilte das im Kleinwertesegment SDax gelistete Unternehmen am Montag im fränkischen Kronach mit.

Im Jahr 2004 hatte der Konzern operativ noch fast 26 Mio. Euro Verlust geschrieben. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 19 Prozent auf 318 Mio. Euro. Für 2006 kündigte Loewe begünstigt durch Geschäfte im Vorfeld der Fußball-WM eine Steigerung des Umsatzes auf 330 bis 350 Mio. Euro an. Der operative Gewinn solle auf fünf bis zehn Mio. Euro zulegen.

Loewe hatte vor Jahren den Trend zu Flachbildschirm-Fernsehern verschlafen und war vom Preisverfall für Röhrengeräte voll getroffen worden. Mittlerweile hat das Unternehmen gestärkt durch eine Partnerschaft mit dem japanischen Sharp-Konzern seine Produktpalette komplett umgestellt. Im vergangenen Jahr verdoppelte sich der Anteil des Umsatzes von Loewe mit Flachbildschirmgeräten auf 80 Prozent.

Trendwende geschafft

"Loewe hat im vergangenen Jahr die Trendwende geschafft und ist die führende Premiummarke im europäischen Flachbildschirmmarkt", sagte Firmenchef Rainer Hecker. Der Marktanteil von Loewe am europäischen Flachbildschirm-TV-Markt kletterte gemessen am Umsatz auf 4,9 Prozent nach 1,9 Prozent im Jahr zuvor. Wie früher bei Röhrenfernsehern konzentriert sich Loewe auch bei Flachbildschirmen eher auf das hochpreisige Segment. Das fränkische Unternehmen konkurriert etwa mit dem dänischen Nobel-Hersteller Bang & Olufsen.

Zu der Ergebnisverbesserung im Jahr 2005 trugen nach den Angaben neben den höheren Umsätzen mit Flachbildschirmgeräten auch Kostensenkungen bei. Seine Umstrukturierung sieht Loewe mittlerweile als abgeschlossen an.

Zum laufenden Jahr erklärte das Unternehmen, für das erste Quartal werde wegen der Fußball-WM im Sommer ein kräftiges Wachstum erwartet. Auch Effekte wie das Vorziehen von Käufen wegen der für 2007 geplanten Mehrwertsteuererhöhung dürften Impulse geben. Loewe geht davon aus, dass es wie in den Schlussmonaten 2005 auch im laufenden Jahr zu Engpässen in der Belieferung mit LCD-Bildschirmen kommen könnte. Daher könne die Nachfrage voraussichtlich gar nicht voll befriedigt werden.

An der Börse legte die Loewe-Aktie Montag früh zu Handelsbeginn in einem leicht schwächeren Gesamtmarkt um 0,7 Prozent auf 14,60 Euro zu. (APA/Reuters)