Am Anfang waren PCs für viele die "ultimative" Schreibmaschine: Textverarbeitung, Tabellen und Powerpoint haben uns Arbeitswerkzeuge in die Hand gegeben, Office von Microsoft hat das ganze zu einer "Produktivitätssuite" gebündelt, der zum Standard wurde.

Mit digitalem Bild und Ton hat Kreativität, vor allem im persönlichen Bereich, eine neue Dimension bekommen. Was Office für textorientiertes Arbeiten ist, setzt Apple mit seiner iLife-Suite für alle Arten von Medien um. Die jüngste Version, die diese Woche heraus kam, ist ein rundum gelungenes, reifes Produkt, das zumindest derzeit konkurrenzlos ist. Ein neuer Programmteil, iWeb, ermöglicht die einfache Erstellung ansprechender Webseiten mit all den Bildern und Videos, die wir auf unserer Festplatte gesammelt haben.

bild: Hersteller

Die Webfertigkeiten, die jetzt in iLife verpackt sind, reichen von Websites und der Erstellung von Podcasts bis zu Video-Podcasts. iWeb liefert flexible Gestaltungsvorlagen, die "nur" noch mit eigenen Inhalten befüllt werden müssen - so einfach, wie aus Powerpoint-Vorlage eine eigene Präsentation zu machen. Die Inhalte kommen aus dem eigenen Medienarchiv, das iLife darstellt: Fotos werden per Drag & Drop einfach auf eine Seite gezogen, dort nach Belieben positioniert und in der richtigen Größe oder Ausschnittwahl eingefügt. Dasselbe gilt für Audiobeiträge (Podcasts) oder Videos, die man veröffentlichen will.

Das klingt selbstverständlich, ist es aber für Webseiten derzeit nicht. Software für Webdesign wie Dreamweaver oder GoLive ist teuer und erfordert einen wesentlich höheren Lernaufwand (bieten aber auch wesentlich umfangreichere Möglichkeiten, mit denen iWeb nicht konkurriert).

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Ebenso einfach ist es, mit anderen Programmen aus iLife Podcasts und Video-Podcasts zu erstellen. Der Aufwand für die Produktion eines Podcasts: Text sprechen, Ton oder Geräusche (werden mitgeliefert) sowie Bilder hinzufügen; ähnlich die Produktion von Video-Podcasts. Die Ergebnisse können wiederum in Webseiten integriert werden. Apple verkauft dazu den Online-Dienst .Mac, der für die Veröffentlichung dieser Ergebnisse optimiert ist - aber keine Voraussetzung ist (99 Euro/Jahr.)

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"Daneben" (eigentlich die Hauptfunktionen von iLife) wurden die Werkzeuge für die Archivierung und Bearbeitung von Bildern, Videos und Ton weiter verbessert. iLife ist zwar nicht für Profis gedacht, aber erfüllt inzwischen auch die Bedürfnisse vieler Freiberufler, Büros oder Unis und Schulen, die sich nicht hauptberuflich mit Medienproduktion beschäftigen.

iLife (79 Euro) gibt es nur für den Mac; Hersteller von PC-Software werden sich anstrengen müssen, diesen Standard zu erreichen. (Der Standard Printausgabe, 14./15.1.2006, Helmut Spudich)

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