Anders als etwa bei Ebay oder Onetwosold können die potenziellen Käufer die Versteigerungsgüter während der gesamten Online-Auktion in einem Schauraum besichtigen.

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"Im Unterschied zu anderen Versteigerungshäusern im Internet, kann man bei uns die Sachen, die man kaufen möchte, vorher erst einmal genau selbst unter die Lupe nehmen", bringt Judith Hesz die Andersartigkeit von Lauritz.com resolut auf den Punkt. Die 31-jährige Mutter von drei Kindern im Alter von 14, zwölf und sieben Jahren ist General-Franchisenehmerin und Geschäftsführerin der Österreich-Depandance von Lauritz.com , einem der ältesten, klassischen Auktionshäuser Dänemarks. Das Unternehmen, das seit 1999 seine Waren ausschließlich über das Internet versteigert, wird nach Dänemark, Schweden, Norwegen und Deutschland ab Februar in Wels aktiv.

Schauraum

Anders als etwa bei Ebay oder Onetwosold können die potenziellen Käufer die Versteigerungsgüter während der gesamten Online-Auktion in einem Schauraum besichtigen. In Österreich wird der erste, 2000 Quadratmeter große Showroom in Wels eröffnet. Im Sommer folgen die Wiener Ausstellungsräumlichkeiten (4000 Quadratmeter) in der ehemaligen Elin- Fabrik im 22. Gemeindebezirk, 2007 soll es in Graz und Salzburg weitergehen.

Elemete der traditionellen Auktionswelt und moderne Informationstechnologie

"Lauritz.com verbindet die Elemente der traditionellen Auktionswelt mit der modernen Informationstechnologie", erläutert Hesz das Konzept. Der Verkäufer gibt seine Ware am Standort ab, diese wird von Experten geschätzt, fotografiert und dann vom Auktionshaus mit Foto und Schätzpreis ins Internet zur Auktion gestellt.

Portfolio

Das Portfolio reicht von Möbeln über bildende Kunst bis zur Designerelektronik. "Wir haben keinen Berg von Billigsachen, die aufgrund der Unübersichtlichkeit in der Masse untergehen", nennt Hesz ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu anderen Plattformen. Aufgenommen werden Waren ab einem Wert von 135 Euro. Derzeit stehen laut Hesz an den rund 20 Standorten durchschnittlich 6000 Artikel zur Verfügung. Und: 97 Prozent der Ware, die eingeht, werde auch verkauft.

Käufer und Verkäufer bezahlen

Der Verkäufer zahlt zehn Prozent des Hammerpreises an das Internet-Auktionshaus, der Käufer 20 Prozent. Das Konzept geht anscheinend auf: Allein in Skandinavien betrug der Lauritz.com-Umsatz im Jahr 2004 rund 50 Millionen Euro. Über die Umsatzerwartungen in Österreich schweigt sich Hesz zwar aus, "ich bin aber überzeugt, dass die anfänglich hohen Investitionen für Schauräume und Infrastruktur sich am Jahresende in einer sauberen schwarzen Null ausdrücken." (Der Standard Printausgabe, 14./15.1.2006, Karin Tzschentke)