Parkplatzeinweiserin mit Chartvergangenheit: Kim Wilde als "Follow Me"-Figur in Salzburg

foto: stephan helmreich
Salzburg: Frau in Leder Sie kommen alle wieder - weil Autowerber wissen, dass der Kunde von heute sich gern an seine Jugend erinnert. Und so hat nun auch Kim Wilde ihre Comebackchance. Wenn schon nicht per Déjà-entendu-Track zum Werbeclip, so doch als Einsängerin des neuen Honda Civic: "Born to be Wilde", postulierte die Achtzigerjahre-Briten-Nena, als sie den Wagen letzte Woche über das Salzburger Flughafengelände in einen Hangar voll Partyvolk (u. a. Rodler Markus Prock und Eintagssangessternchen Verena Pötzl) geleitete: "Kids in America" wäre eingängiger gewesen, klänge als Soundtrack für ein Auto aus Japan aber etwas seltsam. Nippon-Sound gab es trotzdem: Das Trommel-Kollektiv Yamato wummerte - und das war echt wild. Vorarlberg: Männer in Wäsche Das waren Zeiten, als Renée Zellweger ("Bridget Jones 2 - Am Rande des Wahnsinns") in Schweinchenrosa Skipisten unsicher machte. Der neue Arlberg-Film gibt's billiger: Die Hauptdarsteller von "Fünf-Sterne-Kerle inklusive" zeigen Boxershorts, wenn es heißt, eine Supermarktkassierin, die nach Cinderella-Vorlage im Preisausschreiben einen Fünfsterneurlaub gewonnen hat, rumzukriegen: Das ARD-Aschenputtel wird Balzopfer der (Luxus?)-Kerle - und den Rest kann man sich vorstellen. Wer aber glaubt, der Jetset trägt Nobelunterwäsche von Zimmerli, lernt durch die Verfilmung des Gaby Hauptmann-Romans dazu. Doch trotz Aldi-Darunter hatten die Premierengäste im "Zürserl" (Vorarlbergs berühmtester Nachtclub) Samstagabend "volle Kanne Spaß". Schließlich ist Exhibitionismus im Nobelschuppen auch im wirklichen Urlaubsleben nichts Ungewöhnliches. (jub, DER STANDARD Printausgabe, 11.01.2006)