"Es gibt ein allgemeines Gefühl der Gesetzlosigkeit", sagte Mazuz laut der Tageszeitung Haaretz mit Blick auf die Siedler im Westjordanland. Die Abholzung palästinensischer Olivenbäume sei "Teil eines größeren Phänomens, nämlich der mangelnden Durchsetzung von Gesetzen gegenüber Israelis in den Gebieten". Nach Angaben des Generalstaatsanwalts seien bei einer Welle von Vandalismus im Westjordanland im vergangenen Jahr 2400 Olivenbäume gefällt worden.
Israelische Sicherheitskräfte im Westjordanland verwiesen in der Vergangenheit auf einen Mangel an Personal und Mittel, um wirksam illegale Abholzungen zu verhindern. Mazuz ließ das bei der Kabinettssitzung am Sonntag nicht gelten und stellte den Palästinensern Entschädigungen in Aussicht, die der Staat später von den Schuldigen zurückfordern werde.
Mofaz: "Skandal"
Erst vor zehn Tagen hatte der israelische Verteidigungsminister Shaul Mofaz die Zerstörung von Olivenbäumen in palästinensischem Besitz durch israelische Siedler als "Skandal" bezeichnet. Nach Medienberichten von Ende November hatten Siedler des Außenpostens Alon More etwa 200 Olivenbäume aus der Erde gerissen, die von den Bewohnern des Dorfes Salem im nördlichen Westjordanland angepflanzt worden waren. Südlich von Hebron gab eine palästinensische Familie vergangene Woche an, dass 120 ihrer Bäume zerstört worden seien.