Eine der erstaunlichsten Quotenkarrieren

machen derzeit die Krimifälle des hochtechnologisierten "C.S.I."-Teams. Die DNA-Fahnder gehören - was heute nicht mehr selbstverständlich ist - sowohl in Übersee als auch in Europa zu den unumstritten meistgesehenen Serien.

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Daraus lässt sich ableiten:

Nach den abgehobenen Alien-Krimis von Mulder und Scully in "Akte X" ist das Verbrechen wieder menschlich geworden. Aber eben doch nicht so menschlich, dass dahinter tatsächlich Geschichten oder gar soziales Umfeld stehen müssten.

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Interessant sind vor allem die winzigen Bausteine,

aus denen das Leben sich zusammensetzt. Was gleichzeitig dem Erfolgsgeheimnis entsprechen mag: Im Kleinen kann man sich wunderbar verlieren, in Gentechnik-Fachtermini ebenso. Charaktere sind beliebig, die Selbstfindung des Individuums erfolgt über die DNA.

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Eine Serie wie "Six Feet Under",

in der von Toten mehr bleibt als ein genetischer Code, passt in dieses Konzept kaum und entpuppt sich zumindest hier zu Lande als ungeeignet für den Hauptabend. Schade. Aber immerhin: Satellitenschüsselbesitzer dürfen sich freuen - die Schweizer haben die neuen Staffeln erworben. Auf den ORF ist, wie wir seit dem schändlichen Umgang mit den "Sopranos" wissen, diesbezüglich kein Verlass.

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Bleibt also "C.S.I.",

kommenden Mittwoch mit neuen Folgen und einem furiosen Finale Ende Mai, bei dem Quentin Tarantino Regie führte. Es lohnt sich, abzuwarten. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 3.1.2006)

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