Wien - In Österreich geht für Wetterbeobachter ein "insgesamt wenig herausragendes" Jahr 2005 zu Ende, meinte Helmut Derka von der Klimaabteilung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien. Die Temperaturen im "alten Jahr" lagen in weiten Teilen des Landes um den statistischen Mittelwert. Trotz Hochwasserkatastrophe fiel im äußersten Westen und Südwesten sogar weniger Regen als normal.

Auch wenn heftige Regengüsse im August zu dramatischen Überschwemmungen führten, bewegten sich die Jahressummen größtenteils rund um Mittelwerte. Die Wassersäule stieg am 22. August in Warth auf einen Rekordwert von 179 Millimeter - dennoch fielen in Bregenz nur 81 Prozent des "normalen" Niederschlags, in Innsbruck 88 Prozent. Auch das vom Hochwasser stark betroffene Reutte in Tirol verzeichnete über das Jahr verteilt nur um einen Prozentpunkt mehr Regen. Am häufigsten musste man im Süden des Landes Salzburg, in Teilen Ober- und Niederösterreichs sowie Kärntens und der Obersteiermark den Regenschirm auspacken. Besonders nass - mit 140 Prozent der normalen Niederschlagsmengen - war es von Arriach in Kärnten bis in das obersteirische Murtal.

Wärme und Kälte

Zu den eher warmen Monaten zählten 2005 Jänner, September und Oktober - vergleichsweise kühl war es im Februar, März und August. Zum Hitze-Pol wurde in diesem Jahr die Wiener City: Den höchsten Wert des Jahres meldete mit 36,2 Grad am 29. Juli die Innere Stadt. Ausgerechnet am Tag des klimatologischen Frühlingsbeginns, dem 1. März, fröstelten die Seefelder bei minus 27,3 Grad. Am gleichen Tag zeigte das Quecksilber am Sonnblick in den Hohen Tauern eisige minus 30 Grad an - den tiefsten Wert des Jahres.

Die Sonne war 2005 besonders häufig zu sehen. "Alle Landeshauptstädte meldeten übernormale Summen der Sonnenstunden", berichtete der Meteorologe. Die meisten verzeichnete Eisenstadt (2.173 statt 1.840), die wenigsten Salzburg (1.804 statt 1.707). (APA)