Manila - Bei Zusammenstößen zwischen philippinischen Regierungssoldaten und verschiedenen Rebellengruppen sind nach Armeeangaben im zu Ende gehenden Jahr fast 3000 Menschen getötet worden. Das seien nahezu acht Mal so viele wie 2004. Als Grund für den starken Anstieg nannten die Streitkräfte am Freitag in Manila die deutliche Zunahme von Gefechten mit kommunistischen Aufständischen, auf deren Seite es 2005 allein mehr als 1800 Tote gegeben habe.

Die Regierungsarmee habe rund 170 Mitglieder der militanten Muslimgruppe Abu Sayyaf und rund 120 Kämpfer der auf der Insel Mindanao operierenden islamischen Moro-Befreiungsfront getötet. 720 Soldaten seien ums Leben gekommen. Im Vorjahr habe die Gesamtzahl der Todesopfer auf Seiten der Streitkräfte und der Guerillagruppen 387 ausgemacht. Abu Sayyaf ist die kleinste, aber gewalttätigste der im Süden der Philippinen aktiven islamistischen Rebellengruppen.

1200 Gefechte

Das Militär zählte mehr als 1200 Gefechte mit linken Rebellen. Die Regierung in Manila hatte die Friedensgespräche mit der "Neuen Volksarmee" (NPA), dem militärischen Flügel der Kommunistischen Partei, im Jahr 2001 wegen fortgesetzter Angriffe der Rebellen ausgesetzt. Der bewaffnete Widerstand der Kommunistischen Partei dauert seit vier Jahrzehnten an.

Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hat die US-Regierung ihre Militärhilfe für die Philippinen deutlich ausgebaut. Die KP hatte erklärt, ein Friedensabkommen mit der derzeitigen Regierung von Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo sei wegen deren pro-amerikanischer Haltung nicht möglich. Gerüchte über einen Putschversuch von Teilen der philippinischen Streitkräfte gegen die Regierung waren zuletzt offiziell dementiert worden. (APA/dpa/AP)