Auch die "International Herald Tribune" berichtete über die Grazer Schwarzenegger-Querelen.

Graz - Graz und Arnold Schwarzenegger sind trotz des Bruchs in der Causa Stadion untrennbar miteinander verbunden - zumindest in den internationalen Medien. In der Dienstag-Ausgabe der International Herald Tribune wird auf der Titelseite unter dem Titel "Rückschlag für Schwarzenegger in Österreich" die Thematik rund um Schwarzenegger, die Todesstrafe und die Reaktionen der Stadtpolitik aufgegriffen.

Graz selbst kommt in dem Artikel von Richard Bernstein gut weg. Als "klassisch-österreichische kleine Stadt", mit "alten Kirchen mit Zwiebeltürmen, Museen und neuer Architektur", die sich vor fünf Jahren bemüht hat, Stadt der Menschenrecht zu werden und nun gegen die Todesstrafe eintritt, wird Graz beschrieben.

Werkbeeffekt

Der Werbeeffekt für Graz könnte nicht größer sein. Davon ist Dieter Hardt-Stremayr, Chef von Graz Tourismus überzeugt. "Es ist eine Welle der Aufmerksamkeit, die über uns hereinbricht." Die Anfrage, die er zum Thema Schwarzenegger bekommt seien teils positiv, teils negativ. Dem Bekanntheitsgrad habe es zumindest geholfen, sagt Hardt-Stremayr.

Die Klubobfrau der Grazer Grünen, Sigrid Binder, ist überzeugt, dass das Interesse an der Stadt geweckt wird: "Ich würde so eine Stadt kennelernen wollen," sagt Binder. Die klare Haltung zur Todesstrafe habe aber mehr positiven als negativen Einfluss, ergänzt sie. Grazer SP-Klubobmann Karl-Heinz Herper sieht die internationale Berichterstattung insofern positiv, als Graz bei NGOs und Todesstrafengegnern "als Positivum hervorgeht", weil "das die Todesstrafe thematisiert wird, gerade in der Heimatstadt von Schwarzenegger." Auch Elke Kahr, Grazer Wohnbaustadträtin (KP), sieht den positiven Effekt in der Thematisierung der Todesstrafe. (mil, DER STANDARD - Printausgabe, 29. Dezember 2005)