Athen - Die Veröffentlichung von Informationen über die Arbeit des britischen Militär-Nachrichtendienstes MI6 in Griechenland hat zu Verstimmungen zwischen London und Athen geführt. Der britische Außenminister Jack Straw habe sich deswegen mit seinem griechischen Amtskollegen Petros Molyviatis in Verbindung gesetzt, berichtete die griechische Presse am Mittwoch. In dem Telefonat habe Straw gefordert, das Durchsickern von Informationen dieser Art müsse schnellstens beendet werden.

Die Zeitung "Apogevmatini" berichtete, inzwischen hätten mindestens drei griechische Geheimdienstmitarbeiter und ein britischer Agent "aus dem Verkehr gezogen werden" müssen.

Namen veröffentlicht

In den vergangenen Tagen waren in griechischen Zeitungen die Namen zahlreicher griechischer und britischer Geheimagenten veröffentlicht worden, die angeblich an der Verschleppung von in Griechenland lebenden Pakistanern beteiligt gewesen sein sollen. Der griechische Außenminister sagte dazu am Mittwoch im griechischen Fernsehen lediglich, der Fall werde untersucht.

Die Staatsanwaltschaft von Athen überprüft seit dem 15. Dezember Informationen, wonach mehrere pakistanische Bürger in Griechenland unmittelbar nach den Anschlägen in der Londoner Metro von Geheimdienstagenten verschleppt worden seien. Vorangegangen war eine Anzeige des Präsidenten der pakistanischen Gemeinde in Griechenland, Jawied Aslam, derzufolge im vergangenen Sommer 28 Pakistaner in Griechenland von griechischen und britischen Geheimagenten für mehrere Tage verschleppt, geschlagen und verhört worden seien. (APA/dpa)