Salzburg - Nach monatelangem Hin und Her ist ein Neustart des europaweit renommierten Jazzfestivals Saalfelden im Herbst 2006 jetzt gesichert. 2005 war das in arge finanzielle Turbulenzen geratene Festival ausgefallen, jetzt hat sich der Tourismusverband Saalfelden entschlossen, das Risiko zu tragen und das Festival selbst zu veranstalten. Das Budget von 500.000 Euro sei im Wesentlichen gesichert, sagte Christian Kresse vom Saalfeldner Tourismus-Verband. "Vertreter von Land, Bund, Gemeinde und Fremdenverkehr haben heute in Saalfelden ihre Unterstützung zugesagt und somit grünes Licht für die Neuauflage des Traditionsfestivals gegeben."

Als Veranstalter wird nicht, wie ursprünglich geplant, die gemeindeeigene Congress- und Stadt-Marketing Gesellschaft auftreten, sondern der Tourismusverband selbst. Für die künstlerische Programmierung des Festivals soll der Verein Zentrum Zeitgenössische Musik (ZZM), der ja das Kunsthaus Nexus betreibt, zuständig bleiben. Details dazu werden laut Kresse in den kommenden Tagen ausverhandelt.

Budget um ein Drittel gekürzt

Das Gesamtbudget des Festivals ist von 750.000 auf 500.000 Euro reduziert worden. Der größte Kostenfaktor bei den Jazzfestivals der vergangenen Jahre waren die Zeltstadt auf der grünen Wiese und die Infrastruktur, die eigens für drei Tage aufgebaut werden musste. "Der traditionelle Campingplatz soll zum Ritzensee verlegt werden, und vor allem werden die bestehenden Bühnen, Gasthäuser und Sanitäranlagen im Stadtkern genutzt", erklärte Kresse. "Allein durch diese Veränderungen können rund 250.000 Euro gespart werden. Das ermöglicht, sogar mehr Geld ins Programm zu investieren. Wir werden insgesamt um 20 Prozent mehr Konzerte anbieten können als bisher."

Das neue Jazzfestival Saalfelden soll wie gewohnt am letzten Wochenende im August stattfinden. Als Hauptbühne ist das 1.200 Besucher fassende Congresshaus vorgesehen, und im Nexus sollen die experimentellen Konzerte präsentiert werden. Die populären Jazzformen sollen auf dem Rathausplatz stattfinden, der, laut Kresse, für 5.000 Euro mit einer Zeltplane überdacht werden kann.

Details über das Budget wollte Kresse heute keine nennen. "Wir haben bisher nur mündliche Zusagen, ich möchte niemanden kompromittieren. Klar ist aber, dass wir vom Tourismus-Ressort des Landes 145.000 Euro für das erste Jahr bekommen werden. Von der Kulturabteilung des Landes, die das Festival früher mit 125.000 Euro unterstützt hatte, haben wir bisher nur Absagen, aber wir sind optimistisch", erläuterte Kresse. "Wir haben für dieses Festival gekämpft, weil wir eine derart gute, touristische Marke wie das 'Jazzfestival Saalfelden' niemals aus eigener Kraft aufbauen könnten. Das ist unbezahlbar."(APA)