Da Dampfmaschinen nicht nur mit Kohle befeuert werden können, sondern genauso mit Heizöl oder Diesel, wenn sie dafür gebaut sind, ist es ja nicht undenkbar, dass eine Dampfmaschine auch ein Auto antreiben könnte. Schließlich gibt es in der Schweiz einen Hersteller, der dieselbetriebene Dampfloks nach jüngstem Stand der Technik baut (z. B. Schafbergbahn). Sie sind viel umweltfreundlicher und gehen sparsamer mit dem eingesetzten Brennstoff um als ihre kohlegefeuerten qualmenden Vorbilder.

Die Dampfmaschine als Konkurrenz zum Dieselmotor ist trotzdem unwahrscheinlich. Wie viele andere alternative Motorkonzepte (Stirlingmotor etc.) hat auch die Dampfmaschine kein besonderes Talent für instationären Betrieb, und insgesamt besitzt sie einen deutlich geringeren Wirkungsgrad als Otto- und Dieselmotoren.

Es gibt allerdings eine Möglichkeit, das Prinzip Dampfmaschine im Auto einzusetzen. BMW forscht derzeit an einer Minidampfmaschine, die in den Auspuffstrang gehängt wird, die also dem heißen Abgas Energie entzieht und der Kurbelwelle zuführt. Erhoffter Effekt: rund zehn Prozent weniger Verbrauch im Messzyklus. (rs, AUTOMOBIL, 23.12.2005)