Wien - Die evangelische Kirche A.B. tut sich mit der Frage
der Segnung von homosexuellen Paaren nach wie vor schwer. Hier drohe
eine "tiefe Spaltung", so der evangelische Bischof Herwig Sturm im
APA-Interview anlässlich seines zehnjährigen Amtsjubiläums. Auf
staatlicher Ebene sollte gleichgeschlechtlichen Partnerschaften
jedoch ein entsprechender Rechtsraum eingeräumt werden, so Sturms
Forderung.
Menschen nicht diskriminieren
Der Bischof verwies darauf, dass in der Bibel Homosexualität als
"gott-widrig" definiert sei. Und für evangelische ChristInnen sei nun
einmal die Bibel maßgeblich. "Man könnte der Bibel in diesem Punkt
widersprechen, aber das wäre eine Zerreißprobe."
Politisch ist für
den Kirchenmann klar, "dass man Menschen auf Grund ihrer sexuellen
Orientierung nicht diskriminieren darf. Wir erwarten, dass unsere
Republik diese Lebensgemeinschaften ebenso ernst nimmt wie andere
nicht-ehelichen Lebensgemeinschaften und ihnen einen Rechtsraum
einräumt, der diesen Menschen angemessen ist. Wenn es einmal eine
definierte Partnerschaft gibt, würde das Thema Segnung von
homosexuellen Paaren auch in unserer Kirche wieder auf den Tisch
kommen", ist Sturm überzeugt. (APA)