St. Petersburg - Auf ein Kaufhaus im russischen St. Petersburg ist am Montag ein Gasanschlag verübt worden. Fast 80 Menschen litten unter Hustenanfällen und Atemproblemen, nachdem sie das Gas eingeatmet hatten, wie der russische Inlandsgeheimdienst FSB mitteilte.

Schwere Vergiftungen habe es jedoch nicht gegeben. Insgesamt wurden den Angaben zufolge in drei Filialen der Kaufhaus-Kette "Maxidom" Kartons mit Gaskapseln und elektrischen Zeituhren gefunden. In einem Kaufhaus sei die Kapsel versehentlich zerbrochen, daraufhin strömte das Gas mit einem "starken Knoblauchgeruch" aus. Einen terroristischen Hintergrund schloss ein FSB-Sprecher weitgehend aus.

Vergiftungssymptome

Von den Opfern zeigten laut FSB 54 Menschen leichte Vergiftungssymptome, zwölf weitere litten unter mittelschweren Symptomen. Ein Sprecher der örtlichen Abteilung des Katastrophenschutzministeriums gab die Zahl der Menschen, die medizinisch behandelt werden mussten, mit fast 80 an.

Wie der FSB weiter mitteilte, wurden die Gaskapseln in den beiden anderen Kaufhäusern rechtzeitig entdeckt und zerstört. Bisher gebe es keine Informationen, dass es sich um einen terroristischen Angriff handeln könnte, sagte der FSB-Sprecher. Die Sicherheitsdienste gingen daher von "kriminellen Akten" aus. Es sei kein Sprengstoff im Spiel gewesen. Die Nachrichtenagentur Interfax meldete unter Berufung auf die Petersburger Polizei, vermutlich stecke ein geschäftlicher Streit hinter dem Angriff.

Die unbekannten Täter verwendeten nach Angaben des FSB Merkaptan-Schwefel. Die Substanz wird benutzt, um Gas einen Geruch zu geben. Sie findet sich aber auch in Abwehrspray. Bei manchen Menschen führe Merkaptan zu allergischen Reaktionen, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP. (APA)