Bagdad - In Bagdad haben am Sonntag rund 1.000 Schiiten gegen Forderungen nach einer Wiederholung der irakischen Parlamentswahl vom 15. Dezember demonstriert. Die von religiösen schiitischen Parteien gebildete Vereinte Irakische Allianz stellt nach bisherigen unvollständigen Ergebnissen die Mehrheit der Abgeordneten im künftigen Parlament. Sunnitische Araber sprachen bei Protestveranstaltungen in Falluja und Bakuba unterdessen erneut von Betrug und forderten eine neuerliche Abstimmung.

Aus Protest gegen die Wahl blieben in Falluja alle Ämter geschlossen. Im Zusammenhang mit der Wahl sind rund 1.500 Beschwerden erhoben worden, sunnitische Araber und säkulare Schiiten fordern eine Überprüfung durch ein internationales Gremium.

Im Bagdader Stadtteil Sadr gingen hunderte Schiiten auf die Straße, um die Vereinte Irakische Allianz zu unterstützen. Es werde keinen Schritt zurück und keine Neuwahl geben, erklärte ein Sprecher der Allianz, Jawad al Maliki. "Die Ergebnisse müssen akzeptiert und der Wille des Volkes respektiert werden", sagte Al Maliki auf einer Pressekonferenz.

Der anhaltenden Gewalt fielen am Sonntag mindestens 16 Menschen zum Opfer. Allein in Bagdad starben bei einem Selbstmordanschlag fünf irakische Soldaten, wie die Polizei mitteilte. Sieben weitere Menschen seien verletzt worden. (APA/AP)