Bei der Abstimmung am 6. Juli dieses Jahres in Singapur hatte die Madrider Bewerbung im zweiten Wahlgang mit 32 Stimmen noch die meisten verbucht, im dritten waren die Spanier jedoch der Pariser Kandidatur mit 31:33 unterlegen. Wie der israelische IOC-Delegierte Alex Gilady der BBC anvertraute, hätte Madrid die Stichwahl gegen Paris gewonnen, da Befürworter Londons die französische Bewerbung als größere Bedrohung angesehen hatten. Sollte Gilady recht haben, würde das helfen zu erklären, warum Madrid in der dritten Runde des Wahlgangs plötzlich eine Stimme weniger bekam als noch im zweiten. "Sagen wir einfach, wir glauben wir wissen, was passiert ist. Jemand hat einen Fehler gemacht", wird Gilady zitiert.
"Im Finale wären dann alle Stimmen von Paris zu Madrid gegangen, Madrid hätte gewonnen", meinte Gilady in dem Beitrag, der am kommenden Sonntag ausgestrahlt wird. Stattdessen hatte sich die englische Bewerbung mit 54:50 Stimmen gegen die französische Hauptstadt durchgesetzt. "Das nennt man dann wohl Glück", so Gilady. Das Internationale Olympische Komitee wollte den Bericht nicht weiter kommentieren, ein Sprecher des Londoner Organisationskomitees meinte: "Es war eine geheime Wahl. Alles andere ist die individuelle Meinung einer Person. Letztlich zählt das Resultat und wir werden uns nicht an Spekulationen beteiligen."
"Das Spiel ist gespielt"
Madrid hat den Bericht mit Resignation zur Kenntnis genommen. "Das Spiel ist gespielt und damit vorbei", erklärte Bürgermeister Alberto Ruiz-Gallardon. "Wir akzeptieren die Regeln und die Entscheidung in Singapur am 6. Juli."