Bild nicht mehr verfügbar.

Die Olympia-Saison verläuft für Rocca vielversprechend.

Foto: APA/Auletta
Kranjska Gora - Im dritten Saison-Slalom der Herren-Weltcup-Saison hat es am Donnerstag zum dritten Mal das selbe Bild gegeben: Wie in Beaver Creek und Madonna di Campiglio führte auch in Kranjska Gora nach dem ersten Durchgang der Tiroler Benjamin Raich, am Ende winkte jedoch der Italiener Giorgio Rocca von der obersten Treppe des Siegerpodests. Da Raich einfädelte, standen auch die beiden Nordamerikaer Thomas Grandi (CAN) und Ted Ligety (USA) auf dem Stockerl, bester Österreicher war als Vierter der Kärntner Rainer Schönfelder.

Tombas Rekord noch weit weg

Dass ein Athlet die ersten drei Saisonslaloms gewonnen hat, liegt schon eine Weile zurück. Dieses Kunststück war in der Saison 1994/1995 Roccas Landsmann Alberto Tomba gelungen. Um "La Bomba" zu überflügeln, muss Rocca seine Serie aber noch gehörig aufstocken, denn Tomba gewann in jenem Winter die ersten sieben Slaloms. Doch auch Rocca weiß, dass ihm Raich derzeit punkto Schnelligkeit um nichts nachsteht. "Wäre Raich durchgekommen, weiß ich nicht, ob ich all diese Siege gefeiert hätte", meinte der 30-Jährige, der ausgebildeter Polizist ist.

Raich, der am Mittwoch den RTL in überlegener Manier gewonnen hatte, war auch 24 Stunden später auf dem Weg zu einem klaren Triumph und damit auch zur erstmaligen Führung im laufenden Gesamt-Weltcup. Bei der Zwischenzeit im zweiten Lauf führte der Pitztaler mit 0,76 Sekunden Vorsprung auf den im Ziel wartenden Rocca, doch dann kam der Einfädler. In Beaver Creek war der 27-Jährige nach Halbzeit-Führung ausgeschieden, in Madonna hatte Raich nach Laufbestzeit im ersten Durchgang Platz zwei belegt.

"So ist das im Slalom"

"Ein Einfädler kann immer passieren, so ist das im Slalom. Natürlich ist es ewig schade um dieses Rennen, aber ich muss weiter kämpfen, herumplärren hilft nichts", so Raich, der hinzufügte: "Ich weiß, dass ich schnell bin. Das ist das Wichtigste." Hätte Raich seine klare Führung ins Ziel gebracht, wäre er der erste Athlet seit Ingemar Stenmark (1978) gewesen, der in einer Woche in Kranjska Gora Slalom und Riesentorlauf gewann. Zudem hätte er endlich den ÖSV-Allzeit-Rekord von Thomas Stangassinger (zehn Slalom-Weltcup-Siege) egalisiert.

So war aber plötzlich Rainer Schönfelder als Vierter bester Österreicher. Und darüber war der Kärntner selbst am meisten überrascht. "Mit zwei so versemmelten Läufen Vierter werden, ist unglaublich. Daran sieht man, dass es bergauf geht." Schönfelder hat zwischen den beiden Durchgängen an seinem Material herumexperimentiert, ganz zufrieden ist er aber immer noch nicht. "Aber es wird immer besser."

Pranger wieder im Ziel

Manfred Pranger war nach zwei Ausfällen in Serie mit Platz acht in Kranjska Gora hoch zufrieden, der Tiroler arbeitete sich mit der siebenten Zeit im zweiten Laug von Platz 17 auf acht nach vorne. "Im ersten Lauf war ich total verunsichert, hatte überhaupt kein Selbstvertrauen. Doch der zweite Lauf hat dann schon etwas anders ausgesehen. Allerdings nur bis zum Steilhang, denn da kam die Angst vor dem Ausscheiden und ich zog wieder die Handbremse an."

Noch viel klarer als Christian Mayer am Mittwoch im RTL (Platz 23) ließ Kilian Albrecht nun im Slalom seine "letzte Chance" aus, der Vorarlberger wurde im ersten Lauf mit 3,31 Sekunden Rückstand 56. und verpasste das Finale damit glatt. "Ich bin total enttäuscht, denn ich hatte mir wirklich mehr erwartet", so Albrecht. (APA)