Moskau/Washington - Auf der Internationalen Raumstation ISS haben die Raumfahrer William McArthur und Waleri Tokarew die längsten jemals gewährten Weihnachtsferien genossen. Die Besatzung habe von Sonntag bis einschließlich Dienstag frei, teilte die Flugleitzentrale in Koroljow bei Moskau am Montag mit. Noch nie habe es auf der ISS drei arbeitsfreie Tage nacheinander gegeben, sagten Fachleute nach Angaben der Agentur Itar-Tass.

Davor bescherte das Andocken eines russischen Frachtraumschiffs am Freitagabend um 20.46 Uhr MEZ den Raumfahrern indes reichlich Arbeit. Während auf Erden Heiliger Abend gefeiert wurde, mussten McArthur und Tokarew am Samstag 2,5 Tonnen Treibstoff, Sauerstoff, Wasser und Lebensmittel ausladen, um an ihre Geschenke zu gelangen.

Pakete mit Naschwerk

Die Familien und Freunde hätten Briefe geschrieben und kleine Pakete mit Naschwerk geschnürt. Dazu gebe es Weihnachtsmannmützen und Christbaumschmuck aus Schokolade, sagte Flugleiter Waleri Lyndin. Nach dem amerikanischen Fest Thanksgiving im November standen zu Weihnachten russische Klassiker auf der ISS-Speisekarte: die Rote-Rüben-Suppe Borschtsch, Rindfleisch mit Gemüse, Zander in Tomatensoße und russisches Roggenbrot. "Wir werden zu Weihnachten sehr gut essen", hatte McArthur zuvor nach einem Bericht der Zeitung "Washington Post" angekündigt. Nach dem westlichen Christfest am 25. Dezember wollen die Raumfahrer am 7. Jänner auch noch das orthodoxe Weihnachten begehen.

Der Frachter Progress M-55 brachte auch Material für wissenschaftliche Experimente auf die ISS. So werden die russische und die europäische Puppe zur Messung von Weltraumstrahlen mit neuen Sensoren ausgestattet. McArthur und Tokarew sind seit Oktober auf der ISS, der Jahreswechsel bedeutet für sie Halbzeit bei ihrer Langzeitmission. (APA/dpa)