Ein Dulaimi-Scheich soll der deutschen Archäologin demnach den Fahrer zur Verfügung gestellt haben. Dieser Scheich sei deshalb ins Fadenkreuz der deutschen Ermittler gerückt. Für eine Verantwortung dieses Stammes spreche auch, dass einer der Mittelsmänner ihm angehöre. Durch ihn hätten die deutschen Unterhändler schon relativ schnell nach der Geiselnahme Kontakt zu den Entführern gehabt.
Deutschland
Osthoff-Fahrer Komplize der Entführer?
Behörden vermuten Angehörige des Dulaimi-Stammes hinter Entführung der Deutschen
Berlin - Im Zusammenhang mit der Entführung von Susanne
Osthoff gehen die deutschen Sicherheitsbehörden nach Informationen
des ARD-Hauptstadtstudios dem Verdacht nach, dass ihr Fahrer, Khaled
al-Shimani, ein Komplize der Entführer war. Wie der Sender am
Mittwoch berichtete, vermuten die Behörden nach den bisherigen
Ermittlungen hinter der Geiselnahme Angehörige des Dulaimi-Stammes,
der mehrheitlich dem sunnitischen Widerstand gegen die jetzige
Regierung angehört.
Für eine Komplizenschaft spricht laut ARD-Hauptstadtstudio auch,
dass der Fahrer sich bisher nicht bei der deutschen Botschaft
gemeldet hat und möglicherweise untergetaucht ist. Zu Osthoffs
vergleichsweise rascher Freilassung soll es nach Erkenntnissen der
deutschen Sicherheitsbehörden auch gekommen sein, weil der Stamm der
Shammar Druck auf die verfeindeten Dulaimi ausgeübt hat. Den Shammar
gehört Susanne Osthoffs früherer Ehemann an. Deshalb habe die
Archäologin auch lange Zeit geglaubt, dass ihr nichts passieren
könne, weil sie unter dem Schutz dieses Stammes stehe. (APA/AFP)