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Stefan Niggemeier und Michael Reufsteck, die Autoren des Fernsehlexikons (Goldmann, München 2005, 1512 Seiten, 51,30 Euro, Buch bei Amazon) haben ehrbare Berufe. Ersterer ist Medienredakteur bei der FAZ, der zweite moderiert im Fernsehen. Erklärte Fernsehfreaks sind sie aber nicht nur deshalb.

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Sie wollen das "grandiose Staffelende von 'Desperate Housewives' (Bild) am liebsten gleich noch einmal sehen".

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Sie sitzen etwa vor "Six Feet Under" und "beten, dass die Episode noch nicht sofort vorbei ist".

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Sie schätzen Gespräche über "Golden Girls", "Die Simpsons" oder "CSI" (im Bild: CSI New York). Insofern lag es nahe, 7000 Sendungen im mehr als 1500 Seiten schweren "Fernsehlexikon" zu beschreiben.

Spannend, informativ, bisweilen umwerfend komisch, in jedem Fall aber ungemein treffsicher sind die Einträge zu Serien, Shows und Sendungen, die im deutschen Fernsehen seit 1952 liefen.

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So habe etwa MacGyver in aussichtsloser Situation meist nicht mehr als "Kaugummi und Büroklammer in der Hosentasche. Zum Glück fand er dann, sagen wir, ein halbes Stück Käsekuchen, sodass er aus den drei Gegenständen schnell eine Atombombe basteln konnte."

Oder "Skippy, das Buschkänguruh": Um sich zu artikulieren, schnalzte der Hauptdarsteller mit der Zunge - und wurde stets verstanden. Oder daran, dass drei Juroren streng über die Punktevergabe bei "Dalli Dalli" wachten: "Ein 'Busen' war doppelt, den müss' ma abziehen."

Ganze Dialoge sind nachzulesen, etwa um zu beweisen, dass die "Golden Girls" eine der "originellsten und spritzigsten" Serien ihrer Zeit waren. Blanche: "Mel und ich sind dafür bestimmt, zusammen zu sein." Sophia: "Schön, wenn ich das auch über deine Schenkel sagen könnte."

Aber Vorsicht: Unter dem Lichterbaum könnte sich das "Fernsehlexikon" zum Spielverderber entpuppen: Dann nämlich, wenn die/der Beschenkte das Schmökern nicht mehr lassen will.

Foto: AP/Buena Vista Home Entertainment/Marion Curtis

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Von Time Warner bis zur WAZ

Detaillierte Porträts der 50 größten Medienkonzerne der Welt, 2005 neu aufgelegt (beck.de, Buch bei Amazon). Ihre dagegen kleinen österreichischen Pendants zeigt Harald Fidler im 2004 erschienenen "Vorhof der Schlacht" (falter.at, Buch bei Amazon).

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Anwalt der Schwachen

Die Biografie über den Südtiroler Claus Gatterer (studienverlag.at, Buch bei Amazon) und sein legendäres Aufdeckermagazin "teleobjektiv" gewährt zudem tiefe Einblicke in unrühmliche Machtbeziehungen zwischen Politik und ORF.

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Journalismus als bedrohter Beruf

Zwischen Lobbyisten und Managern, denen Journalisten Kostenfaktoren sind, sorgt sich Ernst Sittinger ("Die Presse") um Journalismus. Die Gesellschaft müsse den Bestand kritischer Medien garantieren (leykamverlag.at, Buch bei Amazon).

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Artikel als Zeitzeugen

Verdrängung der NS-Mitschuld, Besatzungsalltag, neuer, demokratischer Journalismus: Fritz Hausjell und Wolfgang Langenbucher zeigen Österreich 1945 bis 1955 in Zeitungsartikeln aus diesen Jahren (picus.at, Buch bei Amazon). (prie/DER STANDARD, Printausgabe, 23.12.2005)

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