Uli und Hans Setzer

Foto: Weingut Setzer
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"Ich mag einfach guten Wein, wurst woher", erzählt Hans Setzer aus Hohenwarth am Mannhartsberg. Obwohl er in den letzten Jahren "schon bekennen möchte, dass die Finessen der Alten Weinwelt schon eine eigene Klasse haben". Vor sieben Jahren haben Hans und Uli Setzer, den Weinbaubetrieb von Hans Setzers Eltern übernommen und sich völlig auf Weinbau konzentriert, der in der Familie seit nachweislich 1705 eine Rolle spielt. Beide sind Absolventen der Weinbaufachschule Klosterneuburg, Uli Setzer war eine "quereinsteigende Wienerin", die einen "naturverbundenen Beruf wollte".

Die Setzers bewirtschaften 15 Hektar, dazu "gibt es Traubenverträge von sechs Hektar", die zu mehr als 50 Prozent mit Grünem Veltliner bestockt sind. An zweiter Stelle liegt der seltene Rote Veltliner, der ein weiteres Viertel der Flächen einnimmt und aus dem die Setzers auch einen Schaumwein keltern. "Zwei im Weingarten völlig konträre Rebsorten." Roter Veltliner, der zu Grünem Veltliner wenn überhaupt nur sehr entfernte Verwandtschaft hat, "ist eine extrem intensiv wachsende Sorte", die umso besser wird "je schlechter, je karger, je trockener der Boden ist". An roten Sorten gibt es Zweigelt und Merlot.

Neue Horizonte

Die wichtigste Lage ist Kreimelberg, wo auf 25 Meter dicken Schotterböden, eine 36 Jahre alte Rote-Veltliner-Anlage steht. Roter Veltliner, war auch die wichtigste Sorte "des Großvaters, der noch einen gemischt landwirtschaftlichen Betrieb mit Viehzucht, Getreide- und Weinbau führte". Auf zahlreichen Weinreisen u. a. nach Kalifornien, Südafrika, Bordeaux oder in die Burgund, die Uli und Hans Setzer selbst minutiös durchorganisieren, da sie als Winzer von "normalen Führungen nichts haben", werden Eindrücke gesammelt und, sofern es sinnvoll ist, auch am Mannhartsberg umgesetzt. In der Burgund fiel ihnen sie das hierzulande seltene Lyra-Erziehungssystem ins Auge, das seither beim Chardonnay eingesetzt wird.

2005 war für die Setzers weniger problematisch, "weil wir in der Reife cirka eine Woche hintennach waren. Bei den großen Niederschlägen im August waren die Beeren teilweise noch hart und der trockene Herbst kam gerade zur rechten Zeit." (Luzia Schrampf, DER STANDARD - Printausgabe, 21. Dezember 2005)