Neue Methode der künstlichen Befruchtung: Bei In-vitro-Maturation werden unbehandelte unreife Eizellen aus den Eierstöcken entnommen
Redaktion
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Hamburg/Heidelberg - Der Weg zu einer künstlichen
Befruchtung muss für Frauen nicht mehr ausschließlich über eine
Hormonbehandlung führen. Wie das Magazin "Geo" in seiner Januar-
Ausgabe berichtet, gibt es mit der so genannten In-vitro-Maturation
(IVM) eine neue Methode. Dabei werden unreife Eizellen aus den
Eierstöcken entnommen, die zuvor nur wenig oder gar nicht hormonell
stimuliert worden sind.
Bei allen Patientinnen möglich
Die Eizellen reifen den Angaben zufolge dann im Reagenzglas unter
Zusatz natürlicher Hormone ein bis zwei Tage nach, werden befruchtet
und nach zwei weiteren Tagen in die Gebärmutter eingesetzt.
Profitieren sollen von der Behandlung vor allem Frauen mit
Eileiterzysten, bei denen die übliche künstliche Befruchtung nicht
möglich ist. Prinzipiell soll die neue Methode aber bei allen Frauen
funktionieren.
An der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg ist jüngst erstmals in
Deutschland eine Zwillingsschwangerschaft mit Hilfe der neuen Methode
bei einer Frau mit einer Zystenerkrankung geglückt. Der
voraussichtliche Geburtstermin liegt nach Klinikangaben im April
nächsten Jahres. In Deutschland werde die Behandlung derzeit erprobt.
Ein Kind sei bisher aber noch nicht ausgetragen worden.
Risiko gesenkt
Die neue Behandlungsmethode vermeide das Risiko einer zu starken
Reaktion auf die Stimulationsbehandlung mit Hormonen, erklärte der
Heidelberger Mediziner Michael von Wolff. Von ihr profitierten auch
Frauen, die wegen einer Krebserkrankung eine Chemotherapie
benötigten. Der Grund sei, dass ohne eine intensive Hormonbehandlung
Eizellen ohne größeren Zeitverzug entnommen, befruchtet und für die
spätere Übertragung tiefgefroren werden könnten. (APA/dpa)
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