St. Pölten - Am Fuße des Sandberges, einer Anhöhe im
nördlichen Weinviertel zwischen Roseldorf und Platt, befindet sich
die größte keltische Freilandsiedlung Österreichs. Seit fünf Jahren
werden Überreste frei gelegt. Die Grabungen brachten laut dem NÖ
Landespressedienst heuer zwar wieder schöne Funde zu Tage, die
Fortsetzung der Arbeiten 2006 sei aber u.a. auf Grund fehlender
Sponsoren noch nicht gesichert.
Der Aussendung zufolge wurde die Siedlung aus der späten
Eisenzeit, der Latenezeit, nie überbaut und ist daher komplett
erhalten. Sie besaß u. a. eine bedeutende Münzprägestätte und weit
reichende Handelsbeziehungen.
Unter der Leitung von Veronika Holzer vom Wiener Naturhistorischen
Museum grub ein Team aus Wissenschaftlern, Studenten und
Grabungstouristen u. a. ein Hirschgeweih aus. Mit 25 Tagen im August
war die diesjährige Grabungssaison aber die kürzeste seit Beginn des
Forschungsprojektes "Fürstensitz - Keltenstadt Sandberg".
Laut der Grabungsleitung würde es sich im nächsten Jahr lohnen,
das Heiligtum fertig auszugraben. Dessen quadratische Form und die
Vielzahl der im Heiligtumgraben deponierten Opfergaben würden die
Anlage zu etwas Besonderem machen. Zu untersuchen wären auch die
Einfriedung und die Siedlungsstruktur.
Im nächsten Jahr wird in jedem Fall wieder die heuer zwischen Juni
und Oktober erstmals gezeigte Ausstellung mit Fundstücken in
Roseldorf ihre Tore öffnen. Auch der ganzjährig geöffnete Themenweg
am Sandberg bleibt weiter zugänglich. Geplant ist auch ein Shuttle
für mit der Bahn anreisende Besucher. Eine DVD über "Österreichs
größte Keltenstadt" wird über die
Homepage
(zum Preis von 13,90 Euro zuzüglich Porto und Verpackung) vertrieben. (APA)