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Superman im Gespräch mit Hermann Maier.

Foto: Reuters/Bianchi
Alta Badia - Slalom-Sieg durch Giorgio Rocca in Madonna, Riesentorlauf-Doppeltriumph durch Massimiliano Blardone und Davide Simoncelli in Alta Badia - Italiens Ski-Herren rührten in den Heimrennen in der vergangenen Weltcup-Woche ordentlich die Werbetrommel für die in nicht einmal zwei Monaten beginnenden Olympischen Winterspiele in der Heimat (Eröffnungsfeier am 10. Februar).

Die ÖSV-Herren hatten auf der von ihnen wenig geliebten Gran-Risa-Piste (drei Siege in nunmehr 21 Anläufen) in den Dolomiten mit der Entscheidung nichts zu tun, Hermann Maier war als Sechster im dritten Saison-RTL zum dritten Mal bester Österreicher. "Mannschaftlich waren wir sehr stark. Aber man hat wieder einmal gesehen, dass die Dichte im Riesentorlauf extrem groß ist. Da muss schon alles passen, um ganz vorne dabei zu sein", analysierte Alpinchef Hans Pum nach den Plätzen sechs (Maier), sieben (Benjamin Raich), acht (Stephan Görgl) und zehn (Rainer Schönfelder). Chance zur Revanche gibt es bereits am Mittwoch im Riesentorlauf in Kranjska Gora.

Blardone zelebrierte am Sonntag seinen zweiten Weltcup-Erfolg so glanzvoll wie einst der große Alberto Tomba, der vier Mal in Alta Badia gewann und einen Tag vor seinem 39. Geburtstag vor Ort mit seinen Landsleuten mitjubelte. Blardone packte nach dem ersten italienischen Mehrfachsieg in Alta Badia seit 1986 - Richard Pramotton gewann vor Tomba und Oswald Tötsch - seinen mitgebrachten Superman-Umhang aus. "Den Umhang hatte ich schon bei der WM in Bormio dabei, aber da wurde ich leider nur 20. Jetzt war ich umso stolzer, ihn endlich auspacken zu dürfen", berichtete der Slalom-Junioren-Weltmeister 1999.

Das große Superman-"S" auf seinem Rücken war nicht das einzige skurrile Detail des Siegers: "Ich bin ein abergläubischer Mensch. Ich bin seit fünf Tagen in Alta Badia und bin jedes Mal mit dem linken Fuß aufgestanden. Wie man sehen konnte, hat es etwas gebracht." Blardone war übrigens jahrelang vergeblich auf der Suche nach einem Kopfsponsor, ehe er dann die Fläche auf seinem Helm einem Kinderhilfswerk in Sierra Leone zur Verfügung stellte. Und das bleibt auch nach seinem Alta-Badia-Erfolg weiter so.

Den Winterspielen im Februar blickt der RTL-WM-Fünfte 2001 und RTL-Olympia-Achte 2002, der aus der Olympia-Region Piemont stammt, erwartungsvoll, aber ohne Druck entgegen. "Ich setze mich nicht unter Druck, habe aber gesehen, dass ich auch bei Olympia eine Chance habe."

Platz zwei ging an Landsmann Simoncelli, der damit eine teaminterne Wette um ein Abendessen mit Blardone verlor. Auf die Frage, warum Simoncelli bis dato ausschließlich beim Riesentorlauf in Alta Badia auf ein Weltcup-Podest Platz fand, hatte der Sieger 2003 eine einfache Antwort parat: "Weil Alta Badia die am besten präparierte Strecke des Weltcups ist. Wären alle Pisten so gut präpariert, wäre ich öfter weiter vorne."

Die beachtliche Erfolgsserie der kanadischen Herren vom österreichischen Coach Burkhard Schaffer setzte der drittplatzierte Kanadier Francois Bourque fort - Bourque fährt übrigens so wie Blardone und Simoncelli Salomon-Ski. Der 21-Jährige bleibt aber am Boden. "Ich bin noch sehr jung und muss erst einmal alle Pisten kennen lernen. Mein großes Ziel heißt nicht Turin 2006, sondern Vancouver 2010", hofft Bourque auf Heim-Olympia. In Gröden hatte Teamkollege Erik Guay die Plätze zwei und drei geholt.(APA)