Salzburger Museum Carolino Augusteum
Her Majesty, Queen Elizabeth II., verleiht Mozarts erstes Auftragswerk für die Bühne "Die Schuldigkeit des Ersten Gebots" KV 35, das sich seit dem 19. Jahrhundert in Privatbesitz der Windsors befindet. Die Ausstellung, die rechtzeitig zu Mozarts 250. Geburtstag am 27. Jänner 2006 eröffnet wird, "soll den Menschen Mozart authentisch näher bringen," erzählt Museumsdirektor Erich Marx. Über den Wert der gesamten Leihgaben verrät er nur soviel: "Die ganzen Leihgaben sind vielmehr wert, als der ganze Umbau der Neuen Residenz gekostet hat."

Highlights der Ausstellung

Ein weiteres Highlight der Ausstellung stellt das Hinterglasbild von Wolfgang, Constanze und Carl Thomas Mozart dar. Es wurde 1914 vom Carolino Augusteum um 40 Kronen erworben und ist das einzige Bildnis, das vom Ehepaar Mozart existiert. Das Menuett KV 1 aus dem Jahr 1761, eine der frühesten Kompositionen Mozarts, "wird seit Jahrzehnten zum ersten Mal wieder ausgestellt und wird anschließend aus konservatorischen Gründen für lange Zeit nicht mehr zu sehen sein." erläutert Marx. SMCA-Chefkurator Peter Husty fügt hinzu: "Alle Bilder in unserer Ausstellung sind in den letzten eineinhalb Jahren restauriert worden. Sie sehen, zum Geburtstagsfest Mozarts haben wir alle herausgeputzt." Insgesamt werden in der Ausstellung 309 Original-Objekte gezeigt, von denen rund ein Drittel von 29 Leihgebern aus dem In- und Ausland stammt, der Rest aus den eigenen Beständen des SMCA.

Interaktives Erlebnis

Sieben multimediale Stationen sorgen für den interaktiven Charakter der Erlebnisausstellung. So kann der Besucher bei der Station "Antretter Serenade" einzelne Nebeninstrumente ausschalten und dann beurteilen, ob man dieses Stück auch dann noch als Mozart-Werk identifizieren kann. Ein eigener Raum widmet sich dem Thema "Mozart und Frauen". Neben einem Portrait von Constanze Mozart "wird es Flüsternischen geben, mit wem Mozart noch etwas 'gehabt' haben könnte," erklärt Marx.

Schießen und Schlemmen

Passend zu den Ausstellungsgegenständen "Bölzlscheibe" und "Bölzlgewehr" wird ein Schießstand aufgebaut, bei dem die Besucher ihr Können unter Beweis stellen können. Um Sicherheit zu garantieren, wird ein neues Luftdruckgewehr am Stand angebunden werden. Der Schütze kann anschließend seine Bölzscheibe mit nach Hause nehmen. Das Portrait von Anton Staiger, dem Café Tomaselli-Besitzer zu Mozarts Lebzeiten, regte zur Errichtung des "Staigerschen Cafés" an. Marx: "Mozart hat sich oft beschwert, dass das Erdbeereis zu viele Eisklumpen habe und zuwenig Mandeln in der Mandelmilch wären. Wir werden uns bemühen, in unserem Café alles richtig zu machen."

5000-Schilling-Schein

Insgesamt zeigt sich Marx mit den Ausstellungsmöglichkeiten in der Neuen Residenz zufrieden: "Wir haben einen herrlichen Rahmen hier. Mit diesen 1000 m² Ausstellungsfläche sind wir sehr gut umgegangen." Ein Ausstellungsexponat, das allen Österreichern noch in Erinnerung ist, darf natürlich nicht fehlen: Der 5000-Schilling-Schein, den Mozarts Kopf ziert. Er wurde extra für "Viva! Mozart" druckfrisch von der Österreichischen Nationalbank zur Verfügung gestellt.

maro