Autos von Straße geweht
Umgekippte Lastwagen, von der Straße gewehte Autos, geschlossene Weihnachtsmärkte: An vielen Orten gab es durch den Sturm mit Spitzengeschwindigkeiten über 170 Stundenkilometern erhebliche Behinderungen und Unfälle. 100.000 Haushalte in Sachsen, Sachsen- Anhalt, Thüringen und Brandenburg waren zeitweise ohne Strom. Störungen registrierte die Bahn vor allem in Niedersachsen, Bremen, Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und im Raum Passau in Bayern.
Bei dem Unglücksfall in Bonn drohte durch den Sturm ein 15 Meter langer Ast einer Kastanie auf das sechsjährige Mädchen zu stürzen. Der 49-Jährige sprang herbei, rettete sein Kind und wurde selbst von dem Ast getroffen. Das Mädchen blieb unverletzt. Der Mann starb wenig später in einer Klinik.
Schneefall und Straßenglätte haben in der Nacht zum Samstag in weiten Teilen Deutschlands Verkehrsbehinderungen und kleinere Unfälle verursacht. Auf der Autobahn 9 im ostdeutschen Bundesland Thüringen kam es wegen Eisglätte zeitweise zu einem Stau von 20 Kilometer Länge. Mehrere Lastwagen blockierten die Fahrbahn nahe der Anschlussstelle Triptis (Saale-Orla-Kreis), so dass der Streudienst nicht passieren konnte.
In Niedersachsen rutschte ein Lastwagen bei Bad Sachsa (Kreis Osterode) wegen Straßenglätte von der Fahrbahn und fing Feuer. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Einzelne Straßen im Harz waren nur mit Schneeketten befahrbar. In Sachsen musste der Grenzübergang Zinnwald (Weißeritzkreis) am späten Abend zeitweilig wegen starker Schneefälle und eines umgestürzten Baumes gesperrt werden. Bei Hohenstein- Ernstthal (Kreis Chemnitzer Land) kam es zu mehreren Autounfällen mit Blechschäden. Einzelne Straßen in der Region konnten wegen Glatteis nicht befahren werden. "Die Autos kommen wegen der überfrierenden Nässe nicht vorwärts", sagte ein Sprecher in Chemnitz.
Zahlreiche Stromausfälle in Polen
Nach heftigen Schneestürmen ist am Samstag in mehreren Regionen Polens die Stromversorgung zusammengebrochen. Allein in Oberschlesien waren am Morgen 120.000 Menschen ohne Strom, berichtete der polnische Rundfunk. In den Städten Rybik und Raciborz (Ratibor) saßen Zehntausende im Dunkeln. Auch in Südwestpolen waren im Vorland der polnischen Beskiden Zehntausende Menschen ohne Energie.
In Südostpolen waren vor allem in den ländlichen Regionen fast 20.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Am Grenzübergang Medyka musste die Abfertigung von Fahrzeugen zur Ukraine gestoppt werden, da die ukrainischen Seite keinen Strom hatte.