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Durchschnittliche Anzahl der Morde pro Jahr je 100.000 Einwohner im Vergleich

Grafik: APA/ W. Longauer
Rom/Lyon/Wien - Österreich ist nach Zypern und Griechenland das EU-Land mit der niedrigsten Mordrate. 0,9 Morde pro 100.000 Einwohner wurden im Schnitt der Jahre 2000 bis 2002 gemeldet, hat eine Studie des italienischen Instituts Eures ergeben. Auf Zypern waren es 0,6 Fälle auf 100.000 Einwohner, in Griechenland 0,8. Am entgegengesetzten Ende der Statistik (siehe Grafik) mit bis zu 10,4 Mordopfern je 100.000 Einwohner rangieren Estland, Litauen und Lettland.

In Italien liegt der mörderische Wert bei 1,2, doch die regionalen Quoten sind sehr unterschiedlich. Im gesamten Vorjahr wurden in Trentino-Südtirol beispielsweise drei Morde begangen, in der Provinz Neapel hingegen wurde jeden dritten Tag ein Mensch umgebracht. Der Krieg unter rivalisierenden Camorra-Clans hinterließ die meisten Waisen und Witwen.

DNA-Datenbank

Die neue Interpol-DNA-Datenbank soll helfen, Verbrechen über Ländergrenzen hinweg aufzuklären. Österreich hat als erster Teilnehmer vergangenes Frühjahr Daten eingespeichert. Bisher konnten 50 Verbindungen zu ungeklärten internationalen Straftaten, so genannte Cold Hits, hergestellt werden, resümierte am Donnerstag das Bundeskriminalamt in Wien.

Die Interpol-Datenbank wird von Lyon in Frankreich aus gesteuert, derzeit kann auf 55.000 DNA-Profile aus 33 Ländern zugegriffen werden. Mit dem geplanten Beitritt Großbritanniens und der engen Zusammenarbeit mit dem FBI soll die Trefferquote kräftig erhöht werden. Die Auswertung von biologischen Spuren wird auch zur Identifizierung von unbekannten Toten verwendet. (APA, simo, DER STANDARD - Printausgabe, 16. Dezember 2005)