Rom/Wien - Österreich ist nach Zypern und Griechenland das EU-Land mit der niedrigsten Mordrate. 0,9 Morde pro 100.000 Einwohner wurden im Schnitt der Jahre 2000 bis 2002 gemeldet, hat eine Studie des italienischen Instituts Eures ergeben. Auf Zypern waren es 0,6 Fälle auf 100.000 Einwohner, in Griechenland 0,8. Am entgegengesetzten Ende der Statistik mit hohem Blutzoll rangieren Estland, Litauen und Lettland.

Estland ist laut diesen Angaben auf europäischer Ebene das Land mit der höchsten Mordrate: 10,4 Bluttaten kommen laut der Studie auf 100.000 Einwohner, gefolgt von Litauen und Lettland mit jeweils 9,5 Fällen.

Der Schnitt der EU-15 wurde von den italienischen Experten mit 1,5 errechnet. Mit den neuen Beitrittsländern kommen die 25 EU-Staaten demnach auf eine Mordrate von 2,8. Die entsprechende Zahl nur für die zehn neu beigetretenen Mitgliedsländer wird in der Studie mit 4,2 angegeben. Zum Vergleich: In den USA wurden zuletzt im Schnitt 5,6 Morde auf 100.000 Einwohner verzeichnet, ergab die Untersuchung.

So sieht es in den Nachbarstaaten Österreichs aus: Deutschland wird von den Forschern mit einer durchschnittlichen Mordrate von 1,1 geführt. In Ungarn liegt die Mordrate bei 2,2, fast gleichauf Tschechien mit 2,1. Die Slowakei kommt auf 2,5 Morde pro 100.000 Bewohner, Slowenien auf 1,7 und Luxemburg auf 1,2.

Der südliche Nachbar Italien kommt auf 1,2 Mordfälle pro 100.000 Einwohner. Trentino-Südtirol ist die Region mit der niedrigsten Quote: Im Jahr 2004 wurden nur drei Morde gemeldet. 200 der italienischen Fälle standen in einem Zusammenhang mit organisierter Kriminalität. Die Region mit der höchsten Mordrate ist Kampanien (179 Fälle). Allein in der Provinz Neapel wurden im vergangenen Jahr 126 Morde verübt, im Schnitt einer alle drei Tage. Der Krieg unter rivalisierenden Camorra-Clans hat die meisten Todesopfer in der Gegend verursacht. (APA)