Washington - Das US-Verteidigungsministerium will mit einer großangelegten Kampagne im Ausland das Image der Vereinigten Staaten aufmöbeln. Pentagon-Sprecher Lawrence DiRita sagte am Mittwoch in Washington, im Rahmen der 300 Millionen Dollar (rund 250 Millionen Euro) teuren Aktion sollten Artikel, Anzeigen und Werbespots an Fernsehen, Radio, Zeitungen und Websites geliefert werden. Der Sprecher wollte sich jedoch nicht zu Angaben aus der Zeitung "USA Today" äußern, wonach das Pentagon seine Beiträge auch in ausländischen Medien platzieren wolle, ohne sich selbst als Quelle zu nennen.

"Wahre Informationen verbreiten"

Ziel der Kampagne sei es, "sachliche und wahre Information mit einem gewissen Maß an Transparenz" zuliefern, sagte DiRita. Damit solle der Tendenz entgegengesteuert werden, dass "in der ganzen Welt falsche, ungenaue und für die Vereinigten Staaten schädliche Dinge über den Krieg gegen den Terrorismus verbreitet werden". Dirigiert werden soll die Kampagne nach Angaben des Sprechers von Experten für psychologische Kriegsführung im US-Kommando für Sonderoperationen.

"Made in the USA"

"USA Today" hatte einen der für die Kampagne zuständigen Militärs, Mark Furlong, mit der Angabe zitiert, die Armee wolle ihre Rolle bei der Verbreitung der Beiträge nicht immer enthüllen. Das Produkt werde nicht notwendigerweise das Etikett "Made in the USA" tragen. Allerdings werde das US-Militär "wahrheitsgemäß" antworten, wenn es von Journalisten nach den Beiträgen gefragt werden, betonte Furlong der Zeitung zufolge. Ferner hieß es in dem Bericht, im Rahmen der Kampagne sollten auch T-Shirts und Autoaufkleber verteilt werden.

Zu den Privatfirmen, die das Pentagon nach eigenen Angaben für die Aktion angeheuert hat, gehört die Lincoln Group aus Washington. Diese Firma war bereits wegen einer strittigen anderen Medienaktion der US-Armee ins Zwielicht geraten. Dabei geht es um Artikel, die Militärs - unter Verschleierung der Quelle - in irakischen Zeitungen platziert hatten. Das Pentagon hat eine interne Untersuchung dieser Praktiken im Irak eingeleitet. (APA/AFP)