Foto: Bildband

Spektakuläre Ansichten von der Erde, aufgenommen zu Forschungszwecken, versammelt der Bildband "Berge aus dem All". Dabei schafft das interesselose Auge des Satelliten eine ganz besondere Ästhetik, die aus Gletschern, Kratern und Vulkanen zoomorphe Gebilde zaubert.

Ursprünglich dienten die Aufnahmen der "Mission Erde" des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, die das Ziel verfolgt, die natürlichen Ressourcen der Erde dauerhaft zu erhalten. Im Jahr 2004 traf Reinhold Messner auf diese Welt der Wissenschaft und Hochtechnologie. Die Gebirgsansichten, die selbst ihm neu waren, zogen den Bergsteiger in ihren Bann, und die Idee zu dem nun vorliegenden Buch war geboren.

Neun geowissenschaftliche Texte beschäftigen sich mit dem Thema Fernerkundung durch Satelliten ebenso wie mit Gebirgsbildung oder Biodiversität, hinzu kommen aber auch diverse alpinistisch-literarische Texte, welche die Annäherung an ihre Bergwelten auf extrem subjektive Weise betreiben. So zeichnet etwa Christoph Ransmayr das Bildnis eines glücklichen Menschen am See von Phoksundo, während Reinhold Messner zu einem Gipfeltreffen mit Sir Edmund Hillary bittet.

Die Satellitenaufnahmen werden durch Fotografien ergänzt, die Astronauten aus dem All aufgenommen haben. Geordnet ist dieses farbenfrohe, aber scheinbar menschenleere Universum nach Kontinenten.

Damit das staunende Anschauen und Durchblättern nicht interesselos bleiben muss, bildet ein lehrreiches Glossar den krönenden Abschluss eines gelungenen Kompendiums.
(Tanja Paar/Der Standard/rondo/16/12/2005)