Entwürfe von Meister Carl Auböck: Bambuslampe auf Chinesenhut ...

Foto: Werkstätte Carl Auböck/Lichterloh

... und Standspiegel

Foto: Werkstätte Carl Auböck/Lichterloh

Carl Auböck (1925-1975) war sicher einer der interessantesten Designer Österreichs - nun liegt eine neue Publikation auf, in der die "Arbeiten der Werkstätte Carl Auböck, fotografiert 1948-2005" und dokumentiert sind. Heute Abend findet die Präsentation statt, das Buch wurde gemeinsam vom Carl Auböck Archiv und Lichterloh im Eigenverlag herausgegeben.

Eine Besonderheit darin ist Elfriede Jelineks Text "Lampen am Stiel", der sich mit einer gewissen Bambuslampe Auböcks befasst, die Jelinek ganz offensichtlich überaus schätzt und die jetzt im Übrigen wieder neu zu haben ist. Denn gezeigt werden heute nicht nur das druckfrische Buch, sondern auch hobelfrisch aufgelegte Entwürfe des großen, alten Formgebers. Darunter eben auch das gute Bambus-Stück, entworfen im Jahr 1948: ein klassischer 50er-Jahre Chinesenhutschirm (in Papier oder Stoff zu haben), ein Bambusstab, daran ein stiefelknechtartig gespreizter Messingfuß, das Ganze kippbar.

Ein schönes Teil ist auch der Standspiegel aus dem Jahr 1969: ein kreisrunder, in Nussholz gefasster Spiegel, der natürlich drehbar ist und auf schlankestem Bein steht. Die Wandgarderobe oder Kleiderwand, die Auböck 1949 entwarf, ist Geschmacksache, weil sie - bei aller Schlankheit aller Teile - doch eine recht voluminöse Angelegenheit ist. Weiters neu aufgelegt wurden eine Wendelampe, ein Kleiderständer und eine Stehlampe mit Kippfuß. Damit Zeiten und Originalitäten klar ablesbar bleiben, wird jedes einzelne Objekt mit einer zweistelligen Jahrespunze neben dem üblichen "Auböck" und "Made in Austria" versehen.
(uwo/Der Standard/rondo/16/12/2005)