Natur
Tiefsee-Tintenfische klemmen ihre Brut unter den Arm
... und tragen sie auf diese Weise Monate lang mit sich herum
London - US-Wissenschafter sind einer Tintenfisch-Art
auf die Spur gekommen, die ihre Brut monatelang quasi "unter dem Arm"
durch die Tiefsee transportiert, statt die Eier einfach auf dem
Meeresboden zu lassen. Wie die Forscher vom kalifornischen Monterey
Bay Aquarium Research Institute in der britischen Zeitschrift
"Nature" berichten, machten sie diese Entdeckung durch
Unterwasserfotos in 1.539 bis 2.522 Meter Tiefe in der Bucht von
Monterey. Anders als andere bisher beobachtete Kalmare haben die wirbellosen
Tiere der Art Gonatus onyx den Forschern zufolge unter den beiden längeren Fangarmen riesige Taschen, in denen sie zwei- bis
dreitausend befruchtete Eier reifen lassen. Nach sechs bis neun
Monaten lösen sich die Eier, die kleinen Kalmare schlüpfen. Für die
Nachkommenschaft ist die intensive Bemutterung natürlich
grundsätzlich von Vorteil; die Elterntiere hingegen werden dadurch
jedoch schwerfälliger und sind nach Einschätzung der Meeresforscher
mit ihren Kindern eine leichtere Beute für Wale oder See-Elefanten. (APA)