Zagreb - Die kroatische Justizministerin Vesna
Skare-Ozbolt hat einige der Anklagepunkte gegen den kroatischen
General Ante Gotovina als "unannehmbar" bezeichnet. "Anschuldigungen,
wonach es 'ethnische Säuberungen' gegeben hat, sind absolut
inakzeptabel", sagte Skare-Ozbolt am Dienstag im kroatischen
Rundfunk.
Zagreb habe ein Expertenteam beauftragt, das eine Änderung der
Anklageschrift erreichen solle, fügte sie hinzu. Außerdem werde die
kroatische Regierung das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag
bitten, Gotovina bis zum Beginn seines Prozesses auf freien Fuß zu
setzen. Zagreb werde die nötigen Garantien geben, sagte Skare-Ozbolt.
Jegliche Schuld bestritten
Bei seinem ersten Auftritt vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal
hatte Gotovina am Montag jegliche Schuld bestritten. Das UN-Tribunal
wirft Gotovina Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie Verfolgung,
Deportation und menschenunwürdige Behandlung von Serben in Kroatien
vor, außerdem Kriegsverbrechen wie Mord, Plünderung und Zerstörung.
Der kroatische General war vergangene Woche nach vierjähriger Flucht
auf Teneriffa gefasst worden. Ihm droht im Falleeiner Verurteilung
lebenslange Haft. Ein Termin für den Prozessbeginn steht noch nicht
fest. (APA)