New York - UNO-Generalsekretär Kofi Annan verlangt eine Anklage der Verantwortlichen für die Massenmorde in der sudanesischen Krisenregion Darfur vor dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC). "Diejenigen, die diese Verbrechen im Sudan begangen haben, müssen zur Rechenschaft gezogen werden", sagte er am Dienstag in New York. Zuvor hatte der Chefankläger des Haager Gerichts, Luis Moreno-Ocampo, den Weltsicherheitsrat über den Stand seiner Ermittlungen unterrichtet.

Noch nicht klar, wer angeklagt wird

Mittlerweile biete sich ihm ein "umfassendes Bild der Verbrechen in Darfur", sagte er. Dazu gehöre eine "große Zahl von Morden, Massenvergewaltigungen, brutalste Gewalt und Angriffe auf Mitglieder humanitärer Organisationen". Ocampo stellte aber auch klar, dass er noch nicht darüber entschieden habe, wen genau er anklagen werde.

Annan hatte Ocampo im April einen versiegelten Umschlag mit 51 Namen von mutmaßlichen Kriegsverbrechern in Darfur übergeben. Diese Liste war von einer Expertenkommission zusammengestellt worden, die im Auftrag Annans die Gewalttaten in der Krisenregion untersucht hatte. Nach Angaben aus Ermittlerkreisen stehen auf der Liste Mitglieder der sudanesischen Regierung und Anführer der von ihr unterstützten Reitermilizen, aber auch Befehlshaber der gegen sie kämpfenden Rebellengruppen. (APA)