Hunderte demonstrieren in Kairo gegen angeblichen Wahlbetrug
Mubarak-Partei und Moslembrüder siegten bei umstrittenen Urnengang - Säkulare Opposition mit nur wenigen Abgeordneten
Redaktion
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Kairo - Mehrere hundert Anhänger der ägyptischen
Opposition haben am Montag in Kairo gegen die angebliche Manipulation
der Parlamentswahl demonstriert. "Freiheit, Freiheit, wo bist du?
Betrug steht zwischen dir und uns", skandierten die Demonstranten.
Die Kundgebung wurde von der Ägyptischen Bewegung für den Wandel
(Kifaya/"Es reicht") organisiert.
Die am 9. November begonnene Wahl war von gewaltsamen
Zwischenfällen überschattet gewesen, bei denen zehn Menschen starben.
Regierungskritiker äußerten die Ansicht, die Polizei sei vor einigen
Wahllokalen mit Tränengas und Gummigeschossen vorgegangen, um Wähler
von der Stimmabgabe abzuhalten. Wahlkampfmitarbeiter der Opposition
seien zu Hunderten festgenommen worden.
Bei der am vergangenen Mittwoch zu Ende gegangenen Wahl hat die
Regierungspartei NDP nach vorläufigen Ergebnissen eine
Dreiviertelmehrheit behauptet. Die Nationaldemokratische Partei von
Präsident Hosni Mubarak eroberte mindestens 313 der 444 zu wählenden
Sitze. Zehn weitere Abgeordnete werden vom Präsidenten ernannt. Die
islamistische Moslembruderschaft baute ihre Position von 15 auf 88
Mandate aus. Die säkulare Opposition kann jedoch nur eine Hand voll
von Abgeordneten ins Parlament schicken. Das Endergebnis soll in
dieser Woche bekannt gegeben werden. (APA/dpa)
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