"Diese Präsidentschaft sollte nicht nur durch Mozart und Heurigenseligkeit in Erinnerung bleiben, sondern auch durch ihr klares entwicklungspolitisches Engagement", betonte Johannes Trimmel von der Blindenhilfsorganisation "Licht für die Welt" und Vorstandsvorsitzender der EU-Plattform am Montag in Wien.
Große Chance
Österreich habe in diesem Bereich als Land ohne koloniale Vergangenheit eine "große Chance, eigene Akzente zu setzen", sagte Trimmel weiter. Allerdings übte die EU-Plattform auch Kritik daran, dass im kommenden Halbjahr kein informeller Rat der EU-Entwicklungsminister stattfinden wird. Die EU müsste sich nämlich in allen dafür relevanten Politikbereichen - Agrarpolitik, Einwanderungspolitik, Handelspolitik, Entwicklungshilfe - dafür einsetzen, dass diese auch tatsächlich zur Bekämpfung der Armut in den Ländern der Dritten Welt beitragen. Besonders wurde dabei auf die Bedeutung der geplanten Erhöhung der Entwicklungshilfebeitrages der EU auf 0,56 Prozent des Bruttonationalprodukts (BNP) bis 2010 und auf 0,7 Prozent bis 2015 hingewiesen. Der derzeitige EU-Durchschnitt liegt bei 0,34 Prozent.
Helen O'Connell von der britischen Kampagne "Make Poverty History" berichtete von der intensiven politischen Lobbyarbeit während dieser Anfang 2005 begonnenen, international beachteten Kampagne, bei der sich auch die britische Regierung engagiert hatte. Trotz der Einsatzes der "Make Poverty History"-Betreiber für eine Entschuldung von Dritte-Welt-Ländern, fairen Handel und Armutsbekämpfung gebe es aber "noch viel zu tun". Zum Zeichen dessen überreichte O'Connell den Leitern der österreichischen Kampagne ein großes Paket.
Nicht Sammeln von Spenden als Ziel