Was der Minister vor allem in Bezug auf Österreichs Außenhandelsverflechtungen sagt, gilt nach einer neuen Studie der Weltbank nicht unbedingt auch für Entwicklungsländer - zumindest nicht kurz- und mittelfristig und schon gar nicht für alle. Globalisierungskritische Organisationen wie Attac betonen seit Jahren, dass Freihandel nicht automatisch Wohlstandsvermehrung bedeute, nun bestätigt dies ausgerechnet die Weltbank in Washington, die von den Globalisierungskritikern zumeist mit dem Bösen an sich gleichgesetzt wird.
Entwicklungspaket
Eine ehrgeizige Welthandelsrunde mit weit reichenden Zollsenkungen würde in manchen Entwicklungsländern die Armut zunächst nicht beheben, sondern sogar verschärfen. "Deshalb ist zusätzliche Entwicklungshilfe zum Ausbau der Handelskapazitäten dieser Länder nötig", sagte Richard Newfarmer, Wirtschaftsberater der Handelsabteilung der Weltbank in Washington. An einem solchen Entwicklungspaket, das unter anderem dem Aufbau von Handelskapazitäten dienen soll, arbeitet die EU. Japan hat erst am Freitagabend ähnliche Vorschläge mit einer Finanzhilfe von zehn Milliarden Dollar vorgelegt.